„Freuen tut man sich nicht, aber das ist normal in dem Beruf: Ein Projekt ist zu Ende, ein anderes beginnt“, sagt der ROMY-Preisträger. In der ORF-Serie „Alles finster“, an der gerade gearbeitet wird, mimt er im Gegensatz zu seiner Figur bei der „SOKO“ einen eher unsympathischen Zeitgenossen. Es sei nur eine sehr kleine Rolle, „aber besser ein kleiner guter als ein großer schlechter Auftritt.“
Ihr eigenes kleines Serienprojekt hat mittlerweile Veronika Polly, auch bekannt als Rechtsmedizinerin Dr. Stefanie Löcker: In „Polly plauscht“ stellt sie auf den Social-Media-Kanälen von St. Pölten ihre Heimatstadt vor. Das „SOKO“-Aus war auch für sie „ein Schock“, dennoch kann sie dem erzwungenen Tapetenwechsel Positives abgewinnen: „Nach so einer langen Zeit hat man schon ein bisschen einen bequemen Serien-Hintern, das muss man zugeben. Plötzlich entdeckt man seine Kreativität wieder neu und ist beinahe gezwungen, sich wieder was zu trauen. Das tut gut, weil es einen ein bisschen wacher werden lässt.“
Vor dem „SOKO“-Abschluss gibt es für die Frau Doktor übrigens noch was fürs Herz: „Sie lernt jemanden kennen, und es fliegen Schmetterlinge in ihrem Bauch. Aber wie das Ganze dann endet, das darf ich natürlich noch nicht verraten“, sagt Polly schmunzelnd.
Emotional wird es in der Finalstaffel auch noch für Majorin Nina Pokorny, gespielt von Julia Cencig. Die Story sei wohl auch mit ein Grund, warum der Schauspielerin das Ende besonders nahegeht: „Es hat sich so gedoppelt. Da war der Abschied von der Arbeit, und meine Figur hat auch noch so eine riesengroße emotionale Kiste am Ende der Staffel – da bleibt wirklich kein Auge trocken“, so Cencig, die 2015 ihren Dienst in den Tiroler Bergen angetreten ist.
Dass es nun vorbei ist, berühre sie sehr, „aber es ist auch schön und gut so. Schlimmer wäre, wenn es mich kalt lassen würde, weil dann müsste ich mich ja fragen, ob es das überhaupt wert war, sieben Jahre seines Schauspielerlebens herzugeben und sich den ganzen Stress mit der Familie anzutun.“ Anfangs hatte sie gedacht, sie würde vielleicht ein, zwei Jahre dabei bleiben. „Das Format hat mich dann aber richtig an sich gebunden – da war ich selber überrascht“, lacht die Kärntnerin. „Es war ein familiäres Arbeiten, mit viel Professionalität. Da hat viel zusammengespielt.“
Bei Nachfolgeprojekten bestehe noch Luft nach oben: „Es ist nicht so viel los, wie ich mir das wünschen würde und wie viel Energien ich zur Verfügung habe.“ Im Sommer war sie auf der Theaterbühne zu sehen, im Frühling hat sie für ,Die Toten vom Bodensee‘ gedreht und im Herbst steht sie für ,Blind ermittelt‘ vor der Kamera – „aber nichts auf der Protagonistenseite.“
„Sehr dicht“ sei die Auftragslage gerade bei Ferry Öllinger, von Folge 1 an als Chefinspektor Alois Kroisleitner dabei. Ab Oktober steht er mit Ex-„SOKO“-Kollegin Kristina Sprenger in „Arthur & Claire“ in Berndorf auf der Theaterbühne, ein Auftritt beim „Steirerkrimi“ folgt.
Bei der „SOKO“ gebe es noch „eine sehr schöne Geschichte zwischen dem ,Kroisi‘ und seinem Sohn. Es sind 13 spannende neue Fälle – und ein sehr schöner, lakonischer Abschied.“
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