Matthias Hartmann: "Bachler hat recht"

Ex-Direktor Matthias Hartmann
Das Burgtheater hat ein "strukturelles Defizt", meint Direktor Matthias Hartmann gegenüber dem KURIER.

Im Gespräch mit dem KURIER fällt Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann mit einem unerwarteten Satz auf: „Klaus Bachler hat recht.“ Unerwartet deshalb, weil Hartmann und sein Vorgänger Bachler, vorsichtig formuliert, nicht die engsten Freunde sind – und sich zuletzt in der Debatte um die Burgtheater-Finanzkrise Unfreundlichkeiten ausgerichtet hatten. So hatte Hartmann gesagt, er habe von Bachler „eine Verbindlichkeit von 15,3 Millionen geerbt“. Bachler wies das empört zurück. Hartmann räumte jetzt auf KURIER-Anfrage selbstkritisch ein, seine Formulierung sei „ungeschickt“ gewesen: „Ich habe Verbindlichkeiten beschrieben – denen in der Ära Bachler aber noch Werte gegenüberstanden.“ Hartmann weiter: „Wir sollten als Theaterleute zusammenstehen, im Interesse des Burgtheaters.“

Hartmann betont, er habe auf das „strukturelle Defizit“ des Burgtheaters hinweisen wollen: „Die Summe, die Bachler damals zur Verfügung hatte, wäre heute – indexangepasst – 58,8 Millionen Euro. Ich habe aber lediglich 46,3.“ Übersetzt aus der Buchhaltungssprache heißt das: Die Subvention, die das Burgtheater vom Staat erhält, wird durch die Inflation, durch steigende Löhne und Preise, laufend weniger wert.

Hartmann: „Gleichzeitig haben wir die Einnahmen um 40 Prozent gesteigert und beim Personal um 20 Prozent gespart.“

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