Martin Kušej: Lammfrommer Musterschüler

Gute Laune: Martin Kušej ist Burgtheaterdirektor - ab dem Herbst 2019
Der neue Burgtheaterdirektor ist doch kein großer Bürgerschreck. Eine Semesterbilanz.

Angesagte Revolutionen finden nicht statt. Und Hunde, die bellen, beißen nicht. Falls es noch Beweise für diese Behauptungen bräuchte: Martin Kušej hätte sie mit links geliefert. Zumindest als Direktor des Burgtheaters, das er seit einem halben Jahr leitet.

Was hatte man im Vorfeld nicht alles über ihn und seine revolutionären Ideen gehört! Schlicht „die Neuerfindung“ der Burg wurde verkündet: Es werde sich, wie im Spielzeitheft nachzulesen ist, „fortan und endgültig“ nicht mehr als „teutsches Nationaltheater“ begreifen, als das es 1776 von Joseph II. gegründet worden war. Es werde sich dem vielsprachigen Europa zuwenden, es werde neue und alte Sprachen „in neuen Tonlagen“ hörbar machen, mitunter sogar neue hervorbringen. Und: „Es wird ein Raum der Extreme sein – extrem kontrovers, extrem vielgestaltig, extrem dringend, extrem zeitgenössisch, extrem laut, extrem leise, extrem österreichisch, extrem international.“

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