Burgtheater: Schrecklich komisch wie das Leben

Burgtheater: Schrecklich komisch wie das Leben
"Der nackte Wahnsinn": Martin Kusejs großartige Silvester-Premiere im Burgtheater

Michael Frayns bereits klassische Farce „Der nackte Wahnsinn“ (im Original „Noises Off“, also „Ruhe bitte“) aus dem Jahr 1982 ist ideal für alle Theater, die sich etwas trauen. Nämlich: Sich über sich selbst lustig zu machen. Über die Fragilität und manchmal auch Lächerlichkeit des eigenen Tuns nachzudenken und das Ergebnis dieses  Nachdenkens auf der Bühne zum Lachen freizugeben.

Und sage niemand, das sei eine Boulevardkomödie! Ja, wenn man sie richtig spielt – also indem man sie todernst meint – ist sie ein garantierter Brüller, schrecklich komisch wie das Leben selbst.

Aber gleichzeitig ist das, wie bei Frayn üblich, ein hoch philosophischer Text über das Leben und die Kunst. Er erzählt uns, wie gefährdet Leben und Kunst jederzeit durch den Einbruch der zerstörerischen Kraft wahnsinniger Komik sind, wenn das Schicksal wieder einmal lustige Ideen hat.

Und außerdem erzählt uns das Stück davon, wie fließend und unklar die Grenzen zwischen Mensch und Künstler verlaufen.

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