Johanna Rachinger: „Wir sind bisher gut durch die Krise gekommen“

Johanna Rachinger: „Wir sind bisher gut durch die Krise gekommen“
Die Chefin der Nationalbibliothek hält nichts vom Jammern. Auch 2021 werde man bewältigen. Ob sie sich für eine weitere Amtszeit bewirbt?

Im zweiten Quartal wird Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer die Generaldirektion der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) ausschreiben. Denn der Vertrag von Johanna Rachinger läuft Ende des Jahres aus. Die 61-jährige Managerin will sich noch nicht festlegen, ob sie sich bewerben wird. Aber sie sorgte in den letzten zwei Jahrzehnten für einen enormen Modernisierungsschub. Und sie lässt bereits eine Vision entwickeln – für 2035.

KURIER: Derzeit klagen viele Kulturmanager über die eklatanten Besucherrückgänge im Jahr 2020. Lecken auch Sie die Wunden?

Johanna Rachinger: Wir hatten einen hervorragenden Jänner und einen ebensolchen Februar. Weil wir kurz vor Weihnachten 2019 – als erste Institution – eine große Ausstellung zum Beethoven-Jahr eröffnet hatten. Bis zum ersten Lockdown Mitte März 2020 zählten wir an die 100.000 Besucher im Prunksaal. Wir lagen damit 20 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2019, der schon sehr stark war. Aber aufgrund der monatelangen Schließungen hatten wir im Endeffekt ein Besucherminus von 74 Prozent in den musealen Bereichen. Und in den Lesesälen ein Minus von 50 Prozent.

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