Energiegeladene Revue: Eine Überdosis Austropop kann gut tun

Bernhard Egger, Ricky Gold, Katharina Straßer, Hanna Pichler und Geri Schuller 
Katharina Straßer zeigt „Keine Angst!“ im Wiener Rabenhof. Das Warten hat sich bezahlt gemacht.

„I mecht landen“, dachte sich Katharina Straßer wohl vergangenes Jahr, als sie ihre Rabenhof-Revue zum 50. Jubiläum von Marianne Mendts „Wie a Glock’n“ zeigen wollte. Doch –„Zwickt’s mi“ – es folgte eine Pandemie, der sie „Ausgeliefert“ war. Straßer beließ nicht ihr „Köpferl im Sand“, denn „Jö schau“, es ist zwar nicht „A Wunda“, aber doch „Bussi Baby“, dass sie ihre Show zu „50+1 Jahre Austropop“ nun auf die Bühne bringen kann.

Straßer zeigt „Keine Angst!“ vor aufgelegten Songs wie „Ziwui, Ziwui“ oder „Skifoan“, liefert aber mehr als eine Jukebox mit Gassenhauern. Also "Langsam wachs'ma z'samm". Das quirlige Energiebündel berichtet von der Kindheit mit „Omama“ und „Großvata“ in Tirol, wie die Eltern trotz des Songs „Geh in Oasch“ zueinander fanden. Sie selbst habe ihre erste Skikurs-Liebe ebenfalls zu einem Danzer-Song („Ruaf mi ned au“) zelebriert.

Doch Straßer, mehr als gut bei Stimme, bleibt nicht beim Biografischen picken, liefert etwa ein Medley, das den Verlauf einer Liebesbeziehung illustriert: „Sind sie Single?“, „Küss die Hand, schöne Frau“ „Wir ham a Haus baut“, "Burli", „Du verstehst mi ned“ oder "Stoak wie a Felsn". Auch die von Ö3 in den Neunziger Jahren ausgelöste Austropop-Krise wird angesprochen.

Live ist eben Life

Noch etwas Songdropping gefällig? Die „Arbeit“ an der Revue hat sich ausgezahlt, Geri Schullers Arrangements frischen einige Songs auf, die Band (Hanna Pichler, Bernhard Egger, Ricky Gold, Geri Schuller) zeigt sich nach der auftrittslosen Zeit überhaupt ausgesprochen spielfreudig, denn: „Live is Life“.

In der allgemeinen Rückkehr in die Hektomatik-Welt (©STS) ist ein Abend voll ungehemmter Lebensfreude vielleicht genau das Richtige. Nach zwei Stunden, in denen das Publikum voll mitgeht, lässt sich also sagen: „Brenna tuat’s guat.“

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