Kreislaufkollaps in der Staatsoper

APA10779146 - 27122012 - WIEN - ÖSTERREICH: Dirigent Franz Welser-Möst während einer Probe zum Neujahrskonzert 2013 der Wiener Philharmoniker am Donnerstag, 27. Dezember 2012, im Wiener Musikverein. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Wiens Generalmusikdirektor musste vom „Parsifal“ direkt ins AKH.

Dass der Korrepetitor James Pearson am Ostersonntag in Wien zwei Aufzüge von Richard Wagners Bühnenweihfestspiel „Parsifal“ dirigieren würde, hätte er wohl selbst nicht einmal im Geringsten vermutet. Und das kam so:

Franz Welser-Möst, der Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper, stand zunächst wie geplant im Orchestergraben, um nach dem triumphalen Erfolg von Gründonnerstag die zweite Aufführung von Wagners letzter Oper zu leiten. Im Verlauf des (mit 1:40 Stunden extrem langen) ersten Aufzuges zog sich Welser-Möst bei einer Bewegung einen Hexenschuss zu, rettete sich aber mit Schmerzen in die Pause, in der er dann einen Kreislaufkollaps erlitt. Er wurde ins Wiener AKH gebracht, dort notversorgt, konnte das Spital aber noch in derselben Nacht verlassen.

Pearson sprang also ein und brachte eine Vorstellung zu Ende, in der es bereits einen Einspringer gab: Den Tenor Christian Elsner, der sich nach der Aufführung auf Facebook darüber beklagte, dass ihm beim Abgang nicht geleuchtet wurde und er darob gestürzt sei – als Beweis zeigte er seinen lädierten Unterarm. Am Donnerstag soll „Parsifal“ wieder gespielt werden. Geplant wäre Jonas Kaufmann in der Titelpartie. Er hatte zuletzt zwei Mal absagen müssen.

Ob Welser-Möst, der sich nun in physiotherapeutische Behandlung begab, wieder dirigiert, ist noch nicht klar. Vorerst wurde für die Aufführung von Alban Bergs „Wozzeck“ am heutigen Dienstag Ersatz gefunden: Dennis Russell Davies kommt zu seinem Staatsoperndebüt. Welser-Möst hatte nämlich neben „Parsifal“ zuletzt auch dieses Werk geleitet. Insgesamt stand er innerhalb von fünf Abenden vier Mal am Pult des Staatsopernorchesters.

Szenenfotos vom Wiener "Parsifal":

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