Die Staatsoper als Museum: Mahler, Mozart und Eisenmenger

Erklärte die geschlossene Oper zum Museum: Direktor Bogdan Roščić
Kunst in der Oper: Ein Rundgang durch das Haus am Ring, das Direktor Bogdan Roščić zum Museum erklärte

Die Theater sind geschlossen – und bleiben es noch für längere Zeit. Die Museen hingegen durften am 8. Februar aufsperren. Und so erklärte Bogdan Roščić, der findige Staatsoperndirektor, seine Wirkungsstätte kurzerhand zum Museum. Denn: „Ich halte es für das schönste Operngebäude der Welt.“ Von Freitag bis Sonntag (11 bis 16 Uhr) kann man, den Pfeilen am Boden folgend, einen kostenlosen Rundgang durch das Gebäude machen. Auf eigene Faust, da Führungen coronabedingt untersagt sind. Aber an allen Stationen gibt es Informationen.

Der KURIER bat Pablo Rudich, ihn zu begleiten. Er ist, wie alle seine Fremdenführer-Kolleginnen, gegenwärtig ohne Aufträge. Für den Architektensohn gehört die Staatsoper natürlich zum Standardprogramm. Sie wurde ab 1857 im Auftrag des Kaisers als das erste repräsentative Gebäude am neu angelegten Ring im Stil der Neo-Renaissance errichtet. August Sicard von Sicardsburg entwarf den Grundplan, Eduard van der Nüll die Innendekoration. Die Eröffnung der Hofoper fand am 25. Mai 1869 statt – mit „Don Giovanni“ von Mozart (in deutscher Sprache).

Mitte März 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, bombardierten die Amerikaner die Staatsoper. Weil man sie von oben für einen Bahnhof hielt? Das Bühnenhaus und der Zuschauerraum wurden völlig zerstört. Aber zumindest die prunkvollen Teile im Vestibül mit Feststiege und Teesalon blieben verschont.

 

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