Billie Eilish schreibt Geschichte und gewinnt vier Grammy-Hauptpreise
Die Popsängerin Billie Eilish hat bei den diesjährigen Grammys abgeräumt und die Preise in allen vier Hauptkategorien gewonnen. Die erst 18-Jährige wurde am Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles mit den Grammys für das beste Album, die beste Newcomerin, die beste Aufnahme und den besten Song des Jahres geehrt.
Eilish hatte im vergangenen Jahr mit ihrem Album „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“ für Furore gesorgt. Ihr größter Hit ist „Bad Guy“, den sie mit ihrem Bruder Finneas O'Connell geschrieben hat. Als Produzent trug er den Sieg in den Kategorien „Beste technische Ausführung (nicht-klassisch)“ und „Produzent des Jahres (nicht-klassisch)“ davon.
Eilish gewann auch den Grammy für das beste Pop-Gesangsalbum. Die Sängerin stellte damit die Rapperin Lizzo und den Rapper Lil Nas X in den Schatten, die ebenfalls als Favoriten in den Grammy-Abend gestartet waren. „Gott, das ist so verrückt“, sagte Eilish und dankte ihren Fans: „Die Fans verdienen alles.“ Sie seien „der Grund, warum wir alle überhaupt hier sind“.
Überschattet wurde die Gala vom Tod des Basketball-Superstars Kobe Bryant. „Dieser Abend ist für Kobe“, rief die Sängerin und Grammy-Favoritin Lizzo, bevor sie am Sonntagabend (Ortszeit) die Show in Los Angeles mit einem Medley ihrer Hits eröffnete. „Los Angeles, Amerika und die ganze weite Welt haben einen Helden verloren“, sagte Moderatorin Alicia Keys.
Lady Gaga mit zwei Preisen
Die Grammys wurden am Sonntag in 84 Kategorien vergeben. Die meisten Auszeichnungen wurden bereits vor der eigentlichen Zeremonie bekanntgegeben. So gewann Lizzo im Vorfeld des Abends zwei Grammys und dann zum Beginn der Gala zunächst die Auszeichnung für die beste Pop-Solo-Darbietung.
Auch der 20-jährige Lil Nas X startete mit zwei Grammys (beste Pop-Darbietung eines Duos oder einer Gruppe; bestes Musikvideo) in den Abend.
Lady Gaga gewann zwei Grammys für die Musik des Kinohits „A Star is Born“. Den Preis für die beste Filmmusik holte Beyoncé. Die frühere First Lady Michelle Obama gewann einen Grammy für die Hörbuchversion ihrer Autobiografie „Becoming: Meine Geschichte“.
Zwei posthume Grammys gab es für den Rapper Nipsey Hussle, der im vergangenen März ermordet worden war. Er wurde für die beste Rap/Song-Performance in „Higher“ und für die beste Rap-Performance in „Racks in the Middle“ ausgezeichnet.
Österreicher gingen leer aus
Die beiden österreichischen Grammy-Hoffnungen sind am Sonntagnachmittag (Ortszeit) bei der Verleihung der US-Musikpreise leer ausgegangen. In der Kategorie „Beste Orchester-Performance“ gab es für Manfred Honeck und das Pittsburg Symphony Orchestra keinen Preis. Auch die Lautenistin Christina Pluhar bekam in der Kategorie „Bestes klassisches Solostimmen-Album“ keinen Grammy für „Himmelsmusik“.
Nicht viel besser ging es den nominierten Deutschen, wie die deutsche Presseagentur dpa meldete. Lediglich die NDR Big Band als Begleitung des US-Jazztrompeters Randy Brecker konnte am Sonntag einen der begehrtesten Musikpreise der Welt einheimsen. Brecker und die Band siegten in der Kategorie „Bestes improvisiertes Jazz-Solo“ für „Sozinho“ auf seinem Album „Rocks“.
Der für die Musik zur Neuverfilmung von „Der König der Löwen“ gleich zwei Mal nominierte Filmkomponist Hans Zimmer konnte hingegen keinen Grammy nach Hause nehmen. Glücklos blieb auch Techno-Musiker Apparat in der Kategorie „Bestes Album Dance/Electronic“.
Dirigent Christian Thielemann unterlag mit dem Festspielorchester und Festspielchor Bayreuth im Wettstreit um den Preis für die beste Opernaufnahme, die WDR Big Band musste sich mit Komponist Fred Hersch in der Sparte „Beste instrumentale Komposition“ geschlagen geben.
Bei den Grammys entscheiden rund 13.000 Mitglieder der Recording Academy in mehr als 80 Kategorien über die Preisträger. Vor der von Sängerin Alicia Keys moderierten großen Show am Sonntagabend wurden die Sieger in Dutzenden Nebenkategorien bekanntgegeben.
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