30.000 Sherpa waren doch zu viel

Der Mount Everest
William E. Bowmans Satire über das Bergsteigen wurde ins Deutsche übersetzt und verdient ausgiebiges Lachen.

Die Besteigung des Rum Doodle. Zunächst muss man sich mit dem Gedanken anfreunden, dass der Rum Doodle im Himalaja der höchste Berg der Welt ist, 12.192 m hoch.

Dass sich der Mount Everest so wichtig machen konnte, ist bloß ein weiterer Skandal auf dieser fiesen Welt.

Nun kann die englische Satire aus dem Jahr 1956 beginnen. Angeblich ist sie unter Bergsteigern Kult, „Die Besteigung des Rum Doodle“ war aber vergriffen und in deutscher Übersetzung überhaupt nicht vorhanden.

Sie stellt sich den nationalistischen Bergsteiger-Geschichten entgegen. Monty Python, 15 Jahre später gegründet, hätte es nicht besser gemacht.

Falscher Berg

Bei der Expedition von acht sehr britischen Gentlemen geht alles schief. Das wäre allein noch nicht so lustig. Aber wie der Expeditionsleiter in seinem Bericht eh alles nicht schlimm findet und die Dummheiten hoch- und durchgehalten werden, verdient ausgiebiges Lachen.

30.000 Sherpa waren doch zu viel
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Immerhin werden – kleiner Kommunikationsfehler – 30.000 Sherpa engagiert, und erst auf 10.000 m Höhe bemerkt das Team, dass es auf dem falschen Berg sitzt.

Autor William E. Bowman (1911–1985) war ein kleiner Bauingenieur aus der Grafschaft Surrey. Er wusste genau, worüber er schrieb. Er kannte sich „oben“ aus. Und das ist fast ebenso umwerfend, denn: Der höchste Berg, den Bowman selbst bestiegen hatte, war ein Hügel in Nordengland, ganze 987 Meter hoch.

KURIER-Wertung: **** von *****

Info: William E. Bowman: „Die Besteigung des Rum Doodle“ Übersetzt von W. Colden und M. Hein.Verlag Rogner & Bernhard. 192 Seiten.19,95 Euro

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