Wann ist ein Schritt ein Schritt? - Wenn die Uhr ihn zählt

Sportuhren an Handgelenk
Beim Tick um die täglichen Schritte braucht es zuweilen Tricks – und schmale Knöchel.
Elisabeth Holzer-Ottawa

Elisabeth Holzer-Ottawa

Das geht seit Jahrzehnten richtig rein: 10.000 Schritte täglich sollen gut sein für das Herz-Kreislauf-System, für die Fitness, perfekt zum Abnehmen (und irgendwann wird auch der Zusammenhang als Anregung für die Libido auftauchen, aber da fehlt noch die passende Studie, die das untermauert).

So schön rund diese Zahl 10.000 auch ist – sie war eigentlich ein Werbeschmäh aus den 1960er-Jahren. Erfunden von einer Firma aus Japan, die ihren handlichen kleinen Schrittzähler an Mann und Frau bringen wollte. Das Gerät trug den Namen "10.000-Schritte-Zähler". So ein Zufall.

Heute haben die meisten Menschen ihre Schrittüberwachung in der Handtasche, im Jacket oder am Arm. Moderne Smartwatches und Smartphones zählen die Schritte automatisch.

Beweg dich, Büromensch!

Viele Uhren und Handys sind schon auf diese berühmten 10.000 täglich eingestellt und erinnern piepsend, vibrierend oder gar redend daran: Beweg dich, Büromensch! Ist das Soll erfüllt, zünden einige ein virtuelles, vibrierendes Feuerwerk am Handgelenk, auch lieb.

Wer sich aber auf ein Tagesziel festgelegt hat, will das auch erreichen. Die Kolumnistin ist dem Werbeschmäh erlegen und steht bei 10.000 täglich. Mit Lauftraining – kein Problem. Im Büroalltag – schwierig: Ohne extra Mittagspausenspaziergang werden es dann nur durchschnittlich 5.000 pro Tag.

Ein Laufband fürs Wohnzimmer

Deshalb wurde ein motorloses, leises Laufband mit hoher Neigung (das macht es anstrengender) fürs Wohnzimmer angeschafft. Bloß – die schlaue Uhr am Handgelenk zeichnete die Schritte nicht auf, weil die Arme nicht mitschlenkerten (man muss sich anhalten, weil das Band so steil ist).

Die Lösung? – Die Uhr wurde ums Fußgelenk geschnallt. Nennen Sie es schrullig, aber ein Schritt ist nur ein Schritt, wenn die Uhr ihn zählt und die App ihn speichert.

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