Das innere Faultier feiert Comeback. Schuld daran ist eine Schulter
Werdende Mütter kennen das vielleicht: Ihr Babybäuchlein wächst kontinuierlich – das Bäuchlein des männlichen Partners aber ebenso. Dieses Schwangerschafts-Partner-Phänomen hat einen Namen, Couvade-Syndrom.
Aber ehe Sie glauben, die Kolumnistin sei schwanger – hier wuchs nicht der Bauch, sondern die Sportunlust in den vergangenen Wochen in Richtung Trägheit an.
Denn der Lieblingslauf- und Fitnesscenter-Partner alias Ehemann ist verletzt und wegen zu operierender Schulter außer Gefecht, trainingstechnisch.
Und leidet an der seiner Meinung nach minütlich sinkenden Muskelmasse. Da muss frau Verständnis aufbringen und ebenfalls die Couch hüten. Es lebe die Solidarität, Schatz!
Das innere Faultier zelebriert daher also gerade sein grandioses Comeback und tarnt das oberflächlich mit Solidarität mit einem verletzten Sportler. Oder auch mit dem Wetter.
Laufen? – Viel zu schwül da draußen! Radfahren? – Es regnet doch gleich! Schwimmen? – Hallo? Viel zu heiß zum Hinradeln! Fitnesscenter? – Die Klimaanlage zieht!
"War da nicht einmal etwas mit jeden Tag eine Stunde Sport?‘“, flüstert das innere Faultier (oder war es doch der Ehemann?) und zitiert aus dem ersten, vor mehr als einem halben Jahr schriftlich an dieser Stelle fixierten Vorsatz: "Was kann da schon schieflaufen?"
Zurück auf Feld 1
Ja, was eigentlich? Was hat in den vergangenen paar Wochen die bereits erfolgreich aufgebaute Routine gebrochen, eine Stunde lang täglich etwas für die Fitness zu tun?
Das Wetter ist eine zu billige Ausrede, das Mitleiden mit dem zeitweilig nicht trainingsfähigen Partner ebenso. Im Grunde ist es ganz einfach: Gemütlich nichts tun, einfach nur planlos faul sein – das kann schon was.
Aber jetzt wieder retour auf Start und vorher mit gerichtetem Krönchen auf dem Kopf die Laufschuhe abgestaubt.
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