Auf dem Weg zu Usain Bolt gibt es keine Abkürzung

Da läuft es eine Woche gut (sechs Mal Vorsatz eingehalten) – und schon schleicht sich der alte Schlendrian wieder ein. Es folgte dann nämlich eine Woche, die trainingsmäßig mau war, in der lief null, nix, nada. Zur Bestätigung liest die Kolumnistin dann obendrein auch noch, dass sie damit völlig in der Norm liege: Laut Umfragen sei nämlich der 17. Jänner jener Tag gewesen, an dem die meisten Vorsätze baden gehen.

Eine Feier mit Truthahn?

Die Auswertung der Daten einer Fitness-App legen außerdem noch eines obendrauf: Vier Fünftel aller Hobbysportler hätten demnach bis zum 19. Jänner alle Motivation verloren. "Genier dich nicht“, raunt das innere Faultier zufrieden aus dem Off. "Du bist nicht allein.“ Zudem hat der 17. Jänner in den USA sogar mit „Ditch New Years Resolutions Day“ einen hübschen eigenen Namen. (Feiert den eigentlich auch jemand mit Truthahn?)

Geduld ist (k)eine Stärke

Neue Gewohnheiten zu verankern, dauert. Offensichtlich ist also nicht nur Geduld eine Tugend, sondern Ausdauer ebenfalls. Allerdings ist die nicht die Stärke der Kolumnistin, die im Vorjahr schon mit dem Versuch, binnen drei Monaten auf Marathonleistung zu kommen, auf die Nase gefallen ist (vielmehr aufs Knie bei Kilometer 14 in einem bis dahin entspannten Trainingslauf).

Das Faultier setzte sich frustriert durch

Aus war der Marathontraum fürs Frühjahr 2023 – und für den Rest des Jahres, weil sich das Faultier frustriert durchsetzte. Schließlich hatte sich der erhoffte schnelle Erfolg nicht eingestellt.

Vorsatz: Beharrlichkeit

Deshalb wurde für heuer der Vorsatz der kleineren Schritte geboren, jeden Tag eine Stunde Bewegung. Das lief zwar seit 1. Jänner auch nicht ganz nach Plan, aber die Kolumnistin will sich künftig in Beharrlichkeit üben. Denn auf dem – metaphorischen – Weg zu Usain Bolt gibt es keine Abkürzung: Um 100 Meter in 9,58 Sekunden zu laufen, trainierte der Weltrekordhalter vier Jahre und nicht nur 29 Tage.