Wie sich ein halber Halbmarathon im Gehen anfühlt
Zu Silvester wusste die Kolumnistin bereits, was sie Ende Juni machen wird: Laufen, und zwar einen ganz bestimmten Halbmarathon. Schon einmal vor fünf Jahren erlebt, für schön befunden und den Ehemann angestiftet, heuer auch mitzumachen.
Doch dann tauchte plötzlich ein Hindernis am Weg auf: Eine verletzte Ehemann-Schulter nach einer Sportveranstaltung, die operiert werden und bis dahin in einer Schlinge hängen muss. An Laufen ist damit nicht zu denken.
"Aber gehen geht", versichert der Ehemann alias Laufpartner. Also flugs umgemeldet auf eine Distanz, die zehn Kilometer kürzer ist als ein Halbmarathon. Gehen bei einer ausgewiesenen Laufveranstaltung? Öfter mal was Neues. Vielfach gibt es bei Läufen auch Nordic Walking-Disziplinen, aber diese Veranstaltung sah tatsächlich nur Laufschritte vor.
Wie fühlt sich das an, dort unter Läufern 11,5 Kilometer zu gehen, wissend, wir werden gehend definitiv Letzte? – Gar nicht so schlecht. Die Kulisse war ein Traum, die Veranstaltung super organisiert, das Publikum entlang der Strecke hinreißend mitreißend und manche Witzelei dann echt urkomisch.
Wir haben viel gelacht dank der Menschen an der Strecke. Das wog ein paar unliebsame Vorkommnisse vielfach auf: Es gab einige Läufer, die uns trotz Startnummern als verirrte Spaziergänger zu identifizieren glaubten und meinten, dass wir nicht auf "ihre" Strecke gehörten.
Rücksicht ist in der Läufer-DNA verankert - meistens
Und auch noch schubsen beim Vorbeidrängeln – so etwas geht gar nicht. Das ist ein No-Go bei einer Publikumsveranstaltung mit Hobbyläufern, unter denen immer auch solche sind, die gerade ein bisschen außer Form sind. Rücksichtnahme auf Schwächere ist eigentlich in der Läufer-DNA verankert, aber es gibt – wie überall im Leben – offensichtlich Ausnahmen.
Apropos Form: 11,5 Kilometer im Powerwalk in 1 Stunde, 57 Minuten. Na, geht doch.
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