Sieg über das Ego: Wenn sich inneres Faultier und innerer Schweinehund verbünden
"Läufst du noch oder kämpfst du schon?" Das als motivierend gedachte Transparent nach gefühlten 300 Hindernissen (in Wahrheit aber nur 11 bis dahin) etwa bei Kilometer 4 der Laufstrecke sagt so einiges. Jedenfalls, dass Hindernisläufe durchaus Kampfgeist brauchen. Die Kolumnistin machte am Samstag wieder einmal bei so einem Event mit, das unweigerlich immer mit Matsch verbunden ist, auch wenn die Laufstrecke über asphaltierte Straßen führt.
Das Gatschbad war der Uhr zu viel
Dann taucht man eben in das Hindernis "Schlammhürde" ein, ein Baucontainer voll schlammigem Wasser. Deshalb lässt sich auch die genaue Kilometeranzahl beim Erreichen des "Kämpfst du schon?“-Spruchs nicht mehr nachvollziehen. Die Sportuhr schaltete sich mitten im Lauf aus, das Gatschbad 500 Meter nach dem Start war ihr wohl zu viel.
Hindernisse sind da, um überwunden zu werden, heißt es. Rund 20 waren es bei dem Lauf und zugegeben, wer bei so etwas mitmacht, tut das freiwillig, weil er oder sie Spaß daran hat. Die Kolumnistin machte mit, weil sie der Komfortzone des gemächlichen Sportalltags (da locker laufen, dort leichtes Krafttraining) entfliehen wollte.
Durch Gatsch und enge Röhren robben, auf Zwei-Meter-Wände mit Aufstiegshilfe (aufgehängte Autoreifen) klettern? Das ging. Aber vor einigen Hürden (z. B. Schrägwände, die nur mit Seil zu erklimmen waren) verbündete sich das innere Faultier mit dem inneren Schweinehund und rief Stopp.
Seine eigene Kraft, seine Ausdauer und auch seinen Mut einschätzen können: Auch das gehört zum Sport dazu, jederzeit, nicht nur bei solchen Events.
Eine Medaille für das Ego
Die Kolumnistin lief also um einige Hindernisse herum, obwohl das nicht vorgesehen ist und den Wert der Finisher-Medaille schon ein bisschen schmälert. Aber der Sieg über das eigene Ego hätte eigentlich auch eine eigene Medaille verdient.
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