Wie verbringen wir diese außergewöhnliche Zeit?

Trotz erfolgreich absolvierter Crash-Kurse für ein digitales Home-Office wird es nicht langweilig. Haben Sie Freizeit-Stress?
Daniela Davidovits

Daniela Davidovits

Liebe Eltern,

eigentlich hätte ich gar keinen neuen Text für diesen Newsletter schreiben brauchen, uns beschäftigen dieselben Themen wie vor einer  Woche. Wie bewahren wir die Nerven, während wir zu Hause arbeiten, einen vollen Haushalt ohne irgendwelche hilfreichen Geister schupfen, die Kinder ihre Aufgaben erledigen und wir die Großeltern davon abhalten, selbst einkaufen zu gehen? Die Liste lässt sich noch verlängern, aber wer hat Lust auf noch mehr To Do's?

Aber ich glaube, von nun an wird es einfacher. In der ersten Woche haben wir einen Intensivkurs in digitalem Arbeiten hinter uns gebracht - oder habt ihr vorher schon gewusst, was Zoom ist? Die eLearning-Systeme funktionieren inzwischen und Lehrer und Schüler merken langsam, wie sie sich auf sinnvolle Arbeitspakete einpendeln. Bisher gab es ja entweder zu viele oder zu wenige Aufgaben. Ich habe auch das Gefühl, dass sich die Aufregung in den Eltern- und den Lehrer-Facebook-Gruppen gelegt hat.

Jetzt sind wir im Freizeit-Stress. Die Angst vor der großen Langeweile ist einem Freizeit-Stress gewichen. Weil alle Angst hatten, dass es zu wenig Programm für die Kinder gibt, wurden unzählige WhatsApp- und Facebook-Gruppen gegründet, um uns zu beschäftigen. Vor allem uns Eltern. Ständig kommen neue Ideen hereingeploppt, was ich mit meinen Kindern machen könnte.

Alle Trainer, Kreativen, Kursanbieter haben ihre Angebote gratis ins Netz gestellt und wir könnten täglich 24 Stunden Online-Programm machen. (Meine 30 und mehr Ideen für Zuhause wachsen stetig. Jetzt sind etwa "Die 5 besten Kreativ-Channels für Kids auf YouTube" und "Spiel-Ideen mit dem Haustier" dazugekommen. Gute Tipps, die ihr mir schickt, nehme ich übrigens noch hinein.) Ich fühle mich schlecht, weil ich mich für kein Workout entschieden habe. Na ja, eigentlich habe ich einen Muskelkater am ganzen Körper von der einen Pilates-Stunde, die ich unbedingt mitmachen sollte.

Jetzt geht es darum, dass wir uns auf einen angenehmen Rhythmus einpendeln. Mit Zeit zum Lernen, zum Arbeiten, Kochen, Essen, Reden, Zusammensein. Gewöhnen wir uns an diese außergewöhnliche Zeit, sie wird uns noch eine Weile erhalten bleiben. Und irgendwann einmal, in vielen Jahren, werden wir unseren Enkelkindern davon erzählen.

Was und diese Woche noch so beschäftigt hat

Eltern machten sich bereits Sorgen wegen der Beihilfen, die an die Einhaltung der Termine geknüpft sind. Aber Ärzte haben auch wenig Zeit für die Schwangerschaftsuntersuchungen.

Die Kinder beschäftigt das Virus sehr, klarerweise. Ein Erklär-Video der Stadt Wien für Kleine ist ein Quoten-Hit. Und Millionen-Autor Brezina bespricht das Thema auf seine unnachahmliche Art mit seinen Lesern. Und meinem Kollegen Heinz Wagner im Interview. 

Für interessierte Jugendliche ist diese Zeit nicht nur historisch - wie Trendforscher Matthias Horx in einem beeindruckenden Text erklärt - sondern auch eine Lektion in allen möglichen Fächern: Medizin, Geografie, Mathematik - und mit diesem Aspekt auch Volkswirtschaft.

Zum Schmunzeln

Klaus Eckel über das Unterrichten zu Hause: "Am Vormittag nehme ich im Unterricht meiner Tochter das Handy weg, mit der Bemerkung, es dürfen sich am Nachmittag die Eltern dieses bei mir abholen."

VENI VIDI VICI. Kleine Momente ganz groß

Eure KURIER Family-Redaktion möchte Eure #kleinensiege lesen. Die siegesreichen Momente, die wir Wundereltern nach endlosen Versuchen mit unseren Kindern schaffen, sie zu etwas zu bringen, wogegen sie sich bis jetzt mit all ihrer Kraft gewährt haben, das Wrestlingmatch beim Zähneputzen zum Beispiel. 

Jede Woche in unserem KURIER Family-Newsletter teilen wir neue #kleinensiege mit unserer Family-Community. Es sind schöne, tlw. auch "schmunzelnde" Geschichten. Die ersten haben wir hier schon gesammelt. Schickt Sie uns sehr gerne direkt an family@kurier.at.

Ein schönes Wochenende wünscht

Eure
Daniela Davidovits

Und nicht vergessen: Wir kriegen das hin :-)

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