Wenn der Eis- zum schützenden Teddybären wird
Eine Arbeit, die die meisten in der Jury, ob im UNICEF-Büro sitzend oder via ZOOM von zu Hause oder aus ihren Büros zugeschaltet, fast sprichwörtlich vom Hocker haute, hat die 14-jährige Nusaiba für den Beweb „Denk dir die Welt“ eingeschickt: Ein riesiger Eisbär, sehr kunstvoll und detailverliebt gemalt, hält beschützend Kinder unterschiedlicher Hautfarbe und dazu Tiere – vom Elefanten bis zu einer Raubkatze. Geborgen flattert aber auch ein Schmetterling vor der Brust des Eisbären.
Der Kinder-KURIER sprach mit der 14-jährigen Künstlerin, die dem Reporter den Werdegang des Bildes schilderte. „Ich wollte einerseits etwas malen, das für mich eines der wichtigsten Probleme zeigt, aber auch wofür die UNICEF steht. Dann bin ich auf einen Eisbären gekommen, der symbolisiert die Klimakrise. Er sollte aber auch gleichzeitig so etwas wie ein Teddybär sein.“ Kinder würden sich bei und mit einem Kuscheltier ja oft geborgen fühlen, nennt sie die Überlegung für den großen schützenden Bären.
Wohlüberlegte 3-sprachige Jugendliche
„Dann hab ich noch lange überlegt, was ich noch dazu malen könnte. Kinder, weil dafür steht ja die UNICEF. Außerdem wollte ich auch Tiere zeichnen als Symbol dafür, dass viele vom Aussterben bedroht sind. Und sie sollten irgendwie auch für Afrika stehen, wo die Hilfe von UNICEF sehr gefragt ist. Afrika war schon als es kolonialisiert worden ist, ein Opfer der Welt und ist es heute durch Kriege um Rohstoffe noch immer und das sollte nicht sein.“
Ihre Herangehensweise an die kunstvollen Umsetzung beschreibt die dreisprachige Nusaiba (neben Deutsch noch Tschechisch/Mutter- sowie Arabisch Vater-seits) so: „Wenn ich ehrlich bin, am liebsten male ich Aquarell, aber bei diesem Bild habe ich mit Deckfarben begonnen den Eisbären zu malen, weil ich so die Struktur des Fells und die Hochhäuser im Hintergrund am besten darstellen konnte. Fürs Wasser hab ich Wasserfarben genommen, die erzielen die besten Effekte dafür. Die Kinder, Tiere und auch den Schmetterling hab ich mit Buntstiften gezeichnet. Damit konnte ich die Feinheiten am besten malen.“
Naturwissenschaften, Ziel: Medizinerin
Meist malt Nusaiba, „wenn mir eine Idee in den Kopf kommt, Blumen-Aquarelle oder Fashion Illustration (Modezeichnungen) mag ich sehr gerne“. Die 14-Jährige besucht die erste Klasse Oberstufe in der AHS Hagenmüllergasse (Wien-Landstraße). Eine Schule mit künstlerischem Schwerpunkt – wie ihre Schwester - kam für sie nicht in Betracht. „Ich hab mich dagegen entschieden, weil ich Kunst nicht als späteren Berufswunsch habe, ich möchte mehr in Richtung Naturwissenschaften gehen. Meine erste Wahl ist Medizin, es könnte aber auch Molekularbiologie oder Physik werden.“
Als Oberstufenschülerin ist sie schon wieder seit zwei Wochen im Distance-Learning, „wobei wir einmal in der Woche einen Tag in der Schule normalen Unterricht haben. Aber das Home-Schooling ist schon sehr, sehr stressig, weil wir uns für Tests und Schularbeiten ganz allein zu Hause vorbereiten müssen. Ich vermisse es schon sehr, jeden Tag in die Schule zu gehen, weil gemeinsam lernt man schon viel besser.“
Als UNICEF sie informierte, dass ihr Bild als eine der Top-Arbeiten ausgezeichnet wird, war „ich ehrlich sehr überrascht. Danach bin ich vor Freude ungefähr zwei Stunden durch die Wohnung gehüpft, weil das eine große Ehre für mich ist. UNICEF ist für mich eine der wichtigsten Organisationen auf der Welt.“
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