Noch ein ausgezeichnetes Jugendbuch: Der Junge, der mit Vögeln sprach
„Plötzlich entdeckte ich den Vogelschorsch. Vom ersten Augenblick an war mir klar, dass er anders war. Anders als die Burschen, die ich bisher gesehen hatte. Schon damals hatte ich ein beunruhigendes Gefühl. Denn wenn man anders als die anderen ist, bezahlt man oft einen hohen Preis. Vor dem Anderssein haben die meisten Menschen Angst. Deshalb ist es bequemer wie alle zu sein, sich einzufügen und nicht aufzubegehren. So lassen sie einen zumindest in Ruhe. Das Unglück war: Der Vogelschorsch war wirklich vollkommen anders. Hätte er sich nur ein winziges, klitzekleines Stückchen angepasst, hätte alles ein besseres Ende nehmen können. Und nicht so ein schrecklich trauriges.“
Der Mysteriöse Neue im Dorf, der scheinbar mit Vögeln sprechen konnte – und sie mit ihm - und die Erzählerin, Lena, stehen im Zentrum des Romans „Der Vogelschorsch“. Poetisch, einfühlsam erzählt Hannes Wirlinger eine traurige, ja tragische Geschichte ohne Happy End, beschreibt aber auch sonnige Momente. Eigenständige, künstlerische Bilder von Ulrike Möltgen sind mehr als Illustrationen, sie erzählen auf einer weiteren Ebene Gefühle und Stimmungen der Protagonist_innen, nicht nur der genannten Hauptfiguren.
Dieses Buch – ab 14 Jahren - wurde mit einem der vier Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreise ausgezeichnet.
Über die anderen drei hat der Kinder-KURIER bereits berichtet. Zu den Besprechungen geht es hier unten
Zu einem 20-minütigen Video-Gespräch des Autors mit Peter Rinnerthaler (STUBE – Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur) geht’s hier unten.
Hannes Wirlinger (Text)
Ulrike Möltgen (Illustrationen)
Der Vogelschorsch
304 Seiten
Ab 14 Jahren
18,50 @
Verlag Jacoby & Stuart Verlag
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