Digitale Theater-"Ladenhüter" animieren Kids zum selber drehen

Frau tanzt mit Federboa vor einem Kasten mit Schubladen.
Performancegruppe "schallundrauch agency" wollte Stück über heimliche Stars aus Schubladen machen – und produzierte vier Videos mit Anleitung zur eigenen Kreativität.

„Ladenhüter“ – eine Bezeichnung für Dinge, die sich nicht so gut verkaufen, eben in den Schubladen von Geschäften liegen bleiben. Oder auch für das Gefühl, niemand beachtet, alle übersehen dich. Es ist aber auch der Titel des – geplanten – jüngsten Stücks der schallundrauch agency. Eigentlich, so die Theater-, Tanz-, Performance-Gruppe seien so manche Ladenhüter ja die heimlichen, die wahren Stars an Objekten.

Und so kramt Gaby in den Schubladen des Büros der Gruppe, zeigt ein Triangel, das es dann ebensowenig in eines der Stücke geschafft hat wie ein ganz besonderer Zauberstab. Und zwar in einem Video, in dem sie mit einer Art Federboa, die sie aus einer anderen Schublade hervorkramt, zu tanzen beginnt.

Ein Mann spielt Gitarre, während eine Frau dazu singt; im Hintergrund eine Zimmerpflanze.

Cover deinen Lieblings-Song ...

Digital, aber kein Stück-Stream

Denn „Ladenhüter“ ging/geht nun digital. Nein, Gabriele Wappel, Janina Sollmann, Martin Wax, Ralf Petersen, Michael Haller, Šimon Voseček und Sarah Zsivkovits probten – was ja erlaubt wäre – nicht, um daraus ein fertiges Stück nur für die Kameras zu spielen und dieses dann zu streamen. Die Performer_innen führen – solo oder zu zweit – in vier verschiedenen Videos sozusagen ein wenig hinter die Kulissen. Phasen, wie sie in den Proben der Gruppe vorkommen, haben sie zu Videoclips gemacht. Aber sie wollen die nicht nur abspielen, am Ende jeden Videos bitten sie dich, dir auch was zu dem Thema zu überlegen, etwas zu spielen, dich dabei vielleicht filmen zu lassen oder selber zu filmen. Und wenn du magst das Video auch an die Gruppe zu schicken, die es in der Folge veröffentlichen könnte.

Eine Frau hantiert mit einer roten Papiergirlande in einem Raum.

Schau, schau, schau...

Die vier Videos

Eines widmet sich natürlich den Ladenhütern im eigentlichen Sinn – das wurde schon oben kurz mit Gabys Auftritt im Büro beschrieben.

Bonobo: Šimon hat für das Ladenhüter-Projekt ein Lied über Sehnsucht geschrieben und diese in den Wunsch, als Affe zu leben verpackt Im Video rauschen als Hintergrund Wiener Stadtansichten vorbei, etwa aus einer Schnellbahnfahrt.

Ein Mann spricht vor einem Hintergrund mit Stadtansicht.

Ich seeeeehne mich nach ... wonach sehnst du dich?

Am Ende des Videos erklärt Videograph Ralf, wie du selber diesen Trick relativ leicht anwenden kannst, indem du dich zuerst vor einem einfachen Greenscreen – etwa einem grünen Stoff - beim Singen filmst. In einem Videoschnittprogramm – es gibt auch gute kostenlose und nicht nur das hier angepriesene recht teure – löscht du den grünen Hintergrund und fügst ein, was immer du willst.

Eine Band, möglicherweise „Lesofantenfest“, spielt ein Konzert; ein Mann spielt Ukulele.

Solo- oder auch Mauerblume?

Soloblume: Michi und Sarah besingen das Leben als Art Ladenhüter-Blumen und erzählen von versteckten Gefühlen, die von innen streicheln.

Hier erklärt Michi danach, wie die eigene „Soloblume“ gefertigt werden kann.

Unter deinem Gwand: Janina hat für das Projekt einen Song von Shakira übersetzt: „Underneath Your Clothes“. Und sie singt die Cover-Version auch, Martin spielt dazu Gitarre.

Anschließend sitzt sie in der Küche und schlägt dir vor, dir einen Song auszusuchen, um ihn zu covern – in Übersetzung. Dazu erst wortwörtlich übersetzen, was mitunter komische Satzgebilde ergibt. Aber, wenn dir danach ist, das eine oder andere Wort, ja ganze Sätze auch zu verändern.

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Eine Frau öffnet eine Schublade, während sie ein rotes Smartphone in der Hand hält.

Was steckt sonst noch in welcher, vielleicht auch deiner Lade

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