Sei wie ein Würfel - vielseitig!
Der beste Beweis, dass das vielfältige viertägige Festival im Dschungel Wien aus Anlass des 50. Geburtstages der 68er-Bewegung keine (rein) nostalgische Veranstaltung war, bildeten die Beiträge in Sachen Wiederstand der jungen und sogar jüngsten Generation. Da war zum einen das Stück der Kinder der Volksschule Bernhardtstalgasse (Wien-Favoriten) die den zunehmenden (Leistungs-)Druck sogar schon in der Grundschule aufs Korn nimmt und mit der Forderung nach Umsetzung der Kinderrechte beantwortet – einen ausführlichen Probenbericht hatte der Kinder-KURIER schon vor Wochen gebracht: hier
Von Comic-Figuren bis Theaterszenen
Zum anderen bespielten Jugendliche zweier dritter Klassen der – seit Jahrzehnten – integrierten Gesamtschule (nun Neue Mittelschule und AHS Unterstufe in einem) der Anton-Krieger-Gasse in Wien-Liesing Foyer und den großen Theatersaal – mit sechs mehr oder minder kurzen gesellschaftspolitisch wichtigen Szenen – mehr dazu über die einzelnen Stücke in der Bilderstrecke unten. Schon genial die witzigen, frechen Comic-Figuren aus Karton im Foyer des Theaterhauses mit Sprüchen gegen Ausgrenzung, Mobbing und für Vielfalt wie beispielsweise: Sei wie ein Würfel - vielseitig!
Die Szenen selbst spielten sich rund um Geld, Mobbing, TV-Polit-Talkshows, Shopping und Rollenklischees ab. Der Macho-Mann, der Frauen erniedrigt und selbst keinen Handgriff im Haushalt macht, wird erst durch den Zusammenhalt mehrerer Frauen dazu gebracht, auch einmal die andere Seite zu sehen. Ein schlichtes Lied „Hut des Lebens“ zwei Schüler mit einem der Profis (schallundrauch agency, Büro trafo.K.), die das Projekt „Making Democracy“ begleitete, bringt gerade das „Geld regiert die Welt“ auf einen nachdenklichen Punkt: „Geld gibt es nur, wenn alle dran glauben!“ Und die satirische Polit-TV-Talkshow endet mit dem Spruch des moderierenden Buben: „Lieber auf sich selbst vertrauen, als sich auf Politiker verlassen!“
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