Bilderbuch: Wenn dich alle anderen Kinder „übersehen“

Doppelseite aus dem Bilderbuch "Der unsichtbare Junge"
Obwohl’s so klingen mag, kommt „Der unsichtbare Junge“ ganz und gar nicht mit „pädagogischem“ Zeigefinger daher.

„Der unsichtbare Junge“ - so der Titel des Bilderbuchs von Trudy Ludwig - heißt eigentlich Ben. Aber das checkt wahrscheinlich niemand in der Klasse. Auch die Lehrerin nicht. Alle „übersehen“ ihn. Beim Mittagessen in der Schule unterhalten sie sich fröhlich und lautstark über die Party bei der alle eingeladen waren … alle?

Ben war nicht dabei. Wenn sie in zwei Teams die Mitspieler*innen fürs Völkerball auswählen ist Ben – nein, nicht einmal der letzte, der in eines der Teams kommt. Beide „brauchen“ ihn nicht.

Er zieht sich zurück und versinkt in seiner eigenen Fantasiewelt, die er sich ausdenkt – und wunderbar zeichnet. Nur er selbst bleibt im Buch – im Gegensatz zu allen anderen Kindern, die bunt gezeichnet sind – grau, auch optisch unscheinbar.

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Wende

Natürlich endet dieses Bilderbuch nicht so. die Wende zum Besseren beginnt mit einem neuen Mitschüler. Yoshi. Aber das kommt auch nicht von selber. Ben ist’s, der den ersten Schritt macht, der ihm sicher nicht zu wenig Überwindung kostet.

Was er wie gemacht hat – nein, es soll ja nicht das ganze Buch verraten werden. Nur so viel, nach und nach verleiht ihm die Illustratorin Patrice Barton Farbe ;)

Dieses Bilderbuch hat nach den 30 Seiten, die die Geschichte in Bildern und Worten ganz ohne erhobenem sogenanntem pädagogischem Zeigefinger erzählen noch eine Doppelseite mit Fragen, die Anregungen zur Reflexion beispielsweise in der Klasse enthalten. Die richten sich sozusagen an beide Seiten – Kinder, die Bens Lage kennen aber genauso jene, die andere wie Ben „übersehen“.

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Bilderbuch: Wenn dich alle anderen Kinder „übersehen“

Text: Trudy Ludwig
Illustrationen: Patrice Barton
Der unsichtbare Junge
Ab 6 Jahren
Mentor Verlag
24,90 €

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