11-Jährige dichtet, lieber mit anderen Aufgaben zu machen

11-Jährige dichtet, lieber mit anderen Aufgaben zu machen
Für den Lockdown-Lyrik-Bewerb schrieb vielsprachige Wienerin über Umweltschutz in der Schule, aber vor allem, andere beim Lernen zu vermissen.

Ähnlich wie für alle anderen Interview-Partner_innen des Kinder-KURIER war für eine weitere Teilnehmerin am Lockdowny-Lyrik-Bewerb für Kinder und Jugendliche dieses Gedicht eines der ersten, das sie verfasst hatte. Die 11-jährige Vaya (deren Name amtlicherseits leider falsch als Faia geschrieben wurde) hatte das Angebot des Lehrers „durchgelesen und mir dann gedacht, da mach ich mit“.

Zuerst „hab ich mir Stichwörter im Kopf gemacht und Sätze gebildet. Dann war es irgendwann Zeit, sie aufzuschreiben. Da hatte ich dann fast alles vergessen und musste neu beginnen. Am Anfang hat das dann mit der Gedichtform nicht so geklappt. Da hab ich dann Wörter und Sätze immer wieder verschoben.“

Als dann so alles an den richtigen Stellen stand, „hab ich es noch schön geschrieben und versucht, es fehlerfrei zu machen, mehrmals durchgelesen, fotografiert und abgeschickt“.

Die Gymnasiastin aus Wien (2. Klasse) erzählt dem Kinder-KURIER, dass sie sehr gerne liest. „Das hat im vorigen Schuljahr angefangen. Da hatten wir in der Schule immer an einem Tag der Woche eine Lesestunde. Wer kein Buch von zu Hause mitgebracht hat, konnte eines aus der Schulbibliothek ausborgen. Das hab ich schön gefunden und dann angefangen mehr und mehr zu lesen.“

11-Jährige dichtet, lieber mit anderen Aufgaben zu machen

An dieses erste Buch kann sie sich noch mehr als genau erinnern, wie sie im KiKu-Gespräch drauf los sprudelt: „Elena gegen alle Hindernisse“, eine Pferdebuchserie von Nele Neuhaus. Vaya bevorzugt Geschichten, keine Fantasy, sondern „realistischere“.

Auf die Frage nach weiteren Lieblingsbeschäftigungen nennt die 11-Jährige, die neben Deutsch noch Arabisch und die kurdische Sprache Kurmandschi, sowie Englisch spricht: Fernschauen – Dokumentationen über noch nicht so gut erforschte Gegenden der Welt wie unter Wasser, lernen, mit dem Handy spielen. „Und ich spiele auch noch mit meinem Instrument.“

Da will der Kinder-KURIER natürlich wissen, welches das ist. „In der zweiten Schulstufe habe ich mit Geige begonnen. Ich habe zu Hause mit zwei Stöcken so gespielt wie mit einer Geige, deswegen haben mich meine Eltern zum Musikkurs angemeldet. Zuerst hab ich dort die Noten gelernt und dann nach vier Wochen eine Geige bekommen. Am Anfang hab ich nur mit dem Finger die Töne gezupft und dann erst mit dem Geigenbogen.“ So besonders viel übe sie nicht, verrät Vaya, „ungefähr drei Mal in der Woche immer ungefähr 20 Minuten“.

Mit der Schule habe sie erst/schon in Wien begonnen, wo sie mit ihren Eltern auf der Flucht aus dem kurdisch-sprachigen Teil Syriens gelandet war. „Dort war ich nur einige Tage in der Schule in einem Dorf, wo meine Mutter als Lehrerin unterrichtet hat.“

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