Wird die Periode mit dem Alter stärker und schmerzhafter?

Nicht immer deutet eine stärkere Monatsblutung in der Perimenopause auf ein medizinisches Problem hin.
Welche Gründe eine verstärkte Regelblutung haben kann – und wann betroffene Frauen einen Arzt aufsuchen sollten.

In einem Leserinnenbrief an die Gesundheitsredaktion der New York Times schilderte eine Frau namens Jess kürzlich, dass sie – nunmehr Anfang 40 – stärkere und auch schmerzhaftere Regelblutungen habe. "Bin ich verrückt? Und wenn das wahr ist, muss ich mir Sorgen machen?", schloss sie ihre Anfrage an die Zeitung.

Die Antwort kam in Form eines Artikels. In diesem schildert Gynäkologin Jen Gunter, dass die Beobachtung der US-Amerikanerin nicht unüblich und nicht immer beunruhigend sei.

Tatsächlich könne die Periode bei Frauen Anfang 40 intensiver und mit verstärkten Begleiterscheinungen auftreten: "Manchmal ist das einfach nur ärgerlich und manchmal ist es Anlass zur Sorge", schreibt Gunter.

Definition: Starke Regelblutung

Zunächst gilt zu klären, ab wann die Menstruation als besonders stark eingestuft werden kann. "Bei schweren Menstruationsblutungen verliert man aus medizinischer Sicht in einem bestimmten Zeitraum mehr als 80 Milliliter Blut – das sind etwa fünfeinhalb Esslöffel", schreibt Gunter.

Da sich viele Frauen unter dieser Bemessung nicht viel vorstellen können, spricht die Frauenärztin davon, dass in der Regel dann von einer schweren Monatsblutung auszugehen sei, wenn diese die Lebensqualität der Frau beeinträchtigt. Etwa, wenn man trotz Binde oder Tampon nachts auf das Bettlaken blutet, man alle drei Stunden oder in noch kürzeren Zeitabständen den Tampon wechseln muss, mehr als 21 Tampons oder Binden pro Zyklus benötigt oder man Blutklumpen mit mehr als 2,5 Zentimetern Durchmesser verliert.

Schwere Blutungen können, müssen aber nicht mit schmerzhaften Krämpfen einhergehen.

Veränderung der Blutung

Tatsächlich könne sich die Monatsblutung Gunter zufolge mit Anfang 40 verändern, vor allem dann, wenn die Frau bereits in die Perimenopause eingetreten ist. Damit wird jene Zeit bezeichnet, in der eine Frau vom gebärfähigen Alter in die Menopause übergeht.

In dieser Zeit kann ein unregelmäßiger Eisprung besonders starke Regelblutungen auslösen. Auch Erkrankungen, etwa das polyzystische Ovarialsyndrom (PCO), können unregelmäßige und schwere Perioden verursachen. Blutverdünner und Intrauterinpessare (Spiralen) können bei manchen Frauen ebenfalls eine stärkere Menstruation verursachen.

Starke Blutungen können außerdem durch Adenomyose (spezielle Ausprägungsform der Endometriose, Anm.), Myome (gutartige Wucherungen in der Muskelschicht der Gebärmutter, Anm.) oder einen Kaiserschnitt bedingt werden.

Gunter gibt zudem zu bedenken, dass starke Blutungen auch ein Anzeichen für eine Krebsvorstufe von oder Gebärmutterschleimhautkrebs sein können.

Ist man als Frau über 45 von schweren Blutungen betroffen, gilt es diese jedenfalls mit einem Arzt abzuklären und wenn nötig entsprechende Tests durchzuführen. Auch jüngere Frauen sollten im Zuge der Vorsorgeuntersuchung Rat beim Experten suchen.

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