Es wird blutig: Neues Steak-Restaurant beef & glory
Die Neo-Gastronomin Vlatka Bijelac versorgt die Josefstädter mit Dry Aged-Steaks aus Österreich und Wagyu-Rind aus Japan.
Fleisch vereint mit Geschichte und Design – das neue Steak-Restaurant beef & glory hat im ehemaligen Jahrhundertbeisl in der Josefstadt eröffnet und möchte der Fleischeslust huldigen. Da das Interieur teilweise unter Denkmalschutz steht, entschied sich der Innenausstatter Derenko für eine gelungene Mischung aus gediegen und cool: So durfte die Vertäfelung inklusive Glaseinsatz bleiben, ergänzt um Chesterfield-Bänke, Lounge-Sessel und einer grafischen Illustration von Zeus und Europa an der Wand.
Man muss die Frage stellen: Wie viele Steak-Restaurants braucht die Stadt? Aber wie es aussieht, können die Wiener Berge von Steaks verdrücken, denn das vor kurzem eröffneteEl Gaucho am Rochusmarktund das beef & glory sind seit dem ersten Eröffnungstag gut besucht. Hinter dem neuen Restaurant mit 60 Sitzplätzen im kulinarischen Viertel der Josefstadt steht die ehemalige Lidl- und Almdudler-Managerin Vlatka Bijelac: "Aufgrund der Resonanz in den ersten Wochen, gibt es sicherlich Potenzial in Wien: Die Kunden wollen nicht Masse, sondern Klasse. Wenn die Qualität passt, gibt es genug Platz für weitere Steak-Restaurants. Dann sind die Kunden auch bereit, mehr zu zahlen."
Zwei Jahre hatte das ehemalige Wirtshaus-Kind nach einer passenden Lokalität gesucht, erzählt Bijelac im Interview mit dem KURIER: "Auf der einen Seite werden exorbitant hohe Ablösen verlangt, auf der anderen Seite wollte ich das Gefühl haben, ich bin zu Hause. Ich verbringe so viele Stunden in dem Restaurant, dass ich mich wohl fühlen wollte, daher habe ich viele Immobilien abgelehnt." Die Eltern der 33-Jährigen betreiben heute noch das familieneigene Gasthaus in Spittal an der Drau: "Die Leidenschaft für Gastronomie war immer schon da, schon als Kind habe ich mitgeholfen und die große Brieftasche zum Abkassieren getragen, obwohl ich gar nicht über die Theke blicken konnte. Noch heute wundern sich Leute, wie schnell ich im Kopf rechnen kann."
Die Neo-Gastronomin setzt in ihrem Restaurant auf Dry Aged Beef und Special Cuts, auf der Speisekarte gibt es österreichisches Simmentaler-Rind aus Tirol und Oberösterreich, Grass Fed Beef aus Übersee oder Wagyu-Rind aus dem Mostviertel, aus Japan und Australien. "Ich nehme selber das Fleisch entgegen und wenn die Marmorierung nicht passt, dann geht das Fleisch wieder zurück." Die österreichischen Lieferanten kenne ich, hier habe ich auch die Höfe selbst besucht – für 200 Gramm brasilianisches Filet verlangt die Gastronomin 28 Euro, das Porterhouse aus Österreich kommt je 100 Gramm auf 10 Euro.
Küchenchef Martin Krebs sammelte bereits internationale Berufserfahrung, unter anderem im Griffins Steakhouse in Stockholm. Das Fleisch bereitet er in einem eigens aus den USA importierten Broiler zu, der für Temperaturen bis zu 1.000 Grad sorgt. Für Vegetarier gibt es kaum Auswahl (Risotto, Beilagen, Salate und Desserts), dafür können Fisch-Liebhaber zwischen allerhand Meeresfrüchten und Thunfisch Tataki (15 Euro) oder Harlem Chowder mit Garnelen (22 Euro) wählen.
Info: beef & glory, Florianigasse 35, 1080 Wien, Montag bis Donnerstag 17 bis 24 Uhr, Freitag bis Sonntag 11:30 bis 14:30 Uhr, 17 bis 24 Uhr
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