Kanelbulle verdrängt österreichische Zimtschnecke
Kanelsnegl, Franzbrötchen, Kanelbulle, cinnamon roll oder brioche à la cannell – trotz Österreich-Patriotismus muss gleich zu Beginn gesagt werden, dass es weltweit viele Namen für Zimtschnecken gibt. Sie alle haben eine ähnliche Form, bestehen aus einem Germteig und einer Zimt-Zucker-Mischung. Und dennoch gibt es kleine, feine Unterschiede.
Die österreichische Zimtschnecke besteht aus einem Plunderteig und einer Füllung aus Zimt, Walnüssen und Rosinen. Für Plunderteig wird Germteig mit viel Fett in mehreren Faltvorgängen bearbeitet. Die flache Schneckenform ist meist handflächengroß und wird mit Läuterzucker beträufelt. Eine Kalorienbombe: Laut österreichischem Lebensmittelkodex kommt mindestens 250 g Fett auf 1000 g Grundteig für Plundergebäck.
Starbucks kommt auf den Geschmack von Zimt
Aber was ist der Unterschied zur heimischen Variante? In den USA und in Schweden sind cinnamon rolls bzw. ist Kanelbulle viel kleiner als die österreichische Zimtschnecke – traditionell kommt über den klassischen Germteig, hier handelt es sich um kein Plunderteig, auch kein Zuckerguss wie hierzulande, dafür aber Hagelzucker. Neben Zimt sorgt Kardamom für einen extra Kick.
Die Schweden lieben ihre Schnecken seit den 20ern und widmeten ihnen mit dem 4. Oktober sogar einen eigenen Feiertag, und der Klammeraffe (@) heißt im Norden wegen seiner ähnlichen Form sogar Kanelbulle. Nach einem alten Brauchtum muss jeder gute Gastgeber Zimtschnecken zu schwedischen Kaffeekränzchen auftischen – und ein guter Gast hat sich zuerst an diesen zu laben, bevor er von den Torten nascht.
Was ist eigentlich Zimt?
Die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährung) gibt als österreichischen Durchschnittswert 0,6 Gramm Zimt je 100 Gramm für zimthaltige Speisen an. Der Österreicher isst durchschnittlich 85,5 g einer zimthältigen Speise pro Tag. Daraus ergibt sich eine Zimtaufnahme von 0,5 g pro Tag – diese Menge ist nicht gesundheitsschädlich.
Kommentare