Kann man zu viel Zimt essen?

Im sogenannten Echten Zimt, dem Ceylon-Zimt, ist der Cumarin-Gehalt verschwindend gering. Im Cassia-Zimt ist der Gehalt fast 40 Mal höher. Tierversuche zeigen, dass sich aus Cumarin lebervergiftende Substanzen bilden können. Inwiefern sich das auf Menschen übertragen lässt, ist noch nicht ausreichend geklärt. Bei gemahlenem Zimt ist nicht ersichtlich, um welche der beiden Zimtarten es sich handelt. Ceylon-Zimt ist allerdings in der Apotheke erhältlich.
Für wen das Weihnachtsgewürz eher nicht geeignet ist und was es auslösen kann.

Zimtsterne, Lebkuchen, Punsch – in der Weihnachtszeit kommen wir um ein Gewürz kaum herum: Zimt verleiht mit seinem aromatischen Duft vielen Leckereien ihren typischen Festtagsgeschmack. Das Gewürz gilt auch als effektives Naturheilmittel, allerdings nur, wenn es in Maßen genossen wird.

Nicht jeder verträgt Zimt. Einige Menschen reagieren besonders empfindlich. Bei ihnen kann es zu Allergien und Leberschädigungen kommen. Große Mengen können bei empfindlichen Personen auch Kopfschmerzen, Übelkeit und Atembeschwerden auslösen. Sehr große Mengen führen zu Atemlähmung und Bewusstlosigkeit. Dazu müsste man allerdings überdurchschnittlich hohe Mengen zu sich nehmen und etwa löffelweise Zimt essen. "Die Advents- und Weihnachtszeit dauert nur wenige Wochen im Jahr und somit werden Lebkuchen und Gewürzkuchen in größeren Mengen nur kurze Zeit konsumiert. Somit verteilt sich die Zimtaufnahme über das Jahr", heißt es bei der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

"Nach Gefühl"

Kann man zu viel Zimt essen?
Bei normalem Konsum von Produkten, die Zimt enthalten wie Weihnachtskekse oder Mehlspeisen, besteht laut AGES keine Gefahr für eine Gesundheitsschädigung. Oft werde Zimt allerdings "nach Gefühl" verwendet - genaue Mengenangaben in Weihnachtsbäckerei sind schwierig. Bei Allergikern oder eben in hohen Dosen, z.B. aus Nahrungsergänzungsmitteln, können laut AGES Beschwerden auftreten. Dort wird als Durchschnittswert der Zimtkonzentration in Österreich konsumierter zimthältiger Speisen 0,6 Gramm Zimt je 100 Gramm Speise angegeben. „Daraus ergibt sich im Durchschnitt ein Cumaringehalt von 1,7 mg/100 g Speise. Durchschnittlich wird täglich 85,5 g einer zimthältigen Speise konsumiert. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Zimtaufnahme von 0,5 g pro Tag. "Intensivnutzer" erreichen eine Aufnahme an Zimt von 0,32 bis zu 3 g pro Tag, je nach Altersgruppe“, heißt es bei der AGES. Diese Mengen seien nicht gesundheitsschädlich.

Cumarin

Wesentlich für die Wirkung des Zimtes ist das in dem Gewürz enthaltene Cumarin. Cumarin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der neben Zimt z.B. auch in Erdbeeren und Datteln vorkommt.

Tierversuche zeigen, dass sich aus Cumarin lebervergiftende Substanzen bilden können. Es ist allerdings nicht ausreichend geklärt, inwieweit sich dies auf den Menschen übertragen lässt. Beim Einkauf können zwei große Sorten unterschieden werden: Ceylon-Zimt und Cassia Zimt. Beide werden aus der Rinde des tropischen Zimtbaums gewonnen, wobei sie sich botanisch unterscheiden. Ursprünglich stammt der Zimtbaum aus Sri Lanka (Ceylon-Zimt), es gibt aber auch eine chinesische Variante (Cassia-Zimt).

Schneidet man die Zweige des Baumes ab, entfernt die Rinde und trocknet sie, erhält man Zimtrinde, die dann gemahlen das Gewürz ergibt. Die beiden Sorten unterscheiden sich hinsichtlich des Gehalts an Cumarin. Im sogenannten Echten Zimt, dem Ceylon-Zimt, ist der Cumarin-Gehalt verschwindend gering. Im Cassia-Zimt ist er fast 40 Mal höher. Bei gemahlenem Zimt ist oft allerdings nicht ersichtlich, um welche der beiden Zimtarten es sich handelt. Ceylon-Zimt ist in der Apotheke erhältlich. Leichter ist es bei Zimtstangen: Bei Cassia-Zimt ist eine relativ dicke Rindenschicht zu einem Röllchen eingerollt. Bei einer Ceylon-Zimtstange sind mehrere feine Rindenlagen eingerollt, sodass ein eng gepackter Querschnitt entsteht.

Die Befürchtung, dass Cumarin krebserregende Eigenschaften haben könnte, wurde in einer Stellungnahme der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit im Jahr 2004 widerlegt.

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