Apfelkompott in der Nase, ein kräftiger Schluck, scharfe Ingwer-Aromen am Gaumen. Und dann wird es so richtig heiß. Wodka, Zimt, Apfelsaft und saftiger Ingwer – Denisa Vikartovska und Niklas Friedl vertreiben den Schweizer Likör Ingwerer seit wenigen Wochen in Wiener Cocktailbars und Restaurants. Der honiggelbe Trunk mit 24 Prozent Alkohol wird bereits im Glacis Beisl oder The Loft ausgeschenkt: entweder im Shot oder gespritzt mit Weißwein oder Prosecco.
Begonnen hatte alles bei einem Besuch in der
Schweiz: Die eidgenössischen Freunde tischten dem österreichischen (Geschäfts)Paar einen selbst angesetzten
Likör vor. Das Getränk wurde ein Hit im Freundeskreis, die Schweizer gründeten ein Startup-Unternehmen. Nun kamen wieder Vikartovska (33) und
Friedl (34) ins Spiel, sie wollten den
Likör unbedingt nach
Österreich exportieren. Der hohe Zoll machte den Geschäftsplänen jedoch einen Strich durch die Rechnung. Jetzt produzieren sie ihn selber. Für den Lebensmittelhandel ist die 0,7-Liter-Flasche (33 Euro) nicht gedacht, online lässt sich der Trunk aber bereits ordern.
Da der studierte Wirtschaftsinformatiker und die ehemalige Sky Bar-Restauranmanagerin nicht brauen, sondern den
Likör nur ansetzen, reicht ein Gewerbeschein für Lebensmittel-Produktion.
Friedl: "Wir suchen besonders saftige Knollen, am liebsten aus Bio-zertifiziertem Anbau. Dann wird der
Ingwer geschält, geschnitten und der Saftsud mit Gewürzen wie Zimt eingekocht. Hinzu kommen Apfel- und Zitronensaft. Der Trunk wird weder destilliert noch gefiltert, die Trübstoffe setzen sich also am Boden der Flasche ab. Vor dem Einschenken sollte die Flasche also kurz geschüttelt werden."
Das japanische Restaurant Sosaku setzt auf die altbewährte Kombination Ingwer und roher Fisch: Allerdings legt der Küchenchef den Fisch in Ingwerer ein und gibt ihm so eine scharfe Note. Ein anderer Tipp von den Produzenten: Heißes Wasser, frische Zitrone mit Honig und ein Schuss Likör wärmt den Körper in der kalten Jahreszeit. Friedl: "Dass Ingwer im Trend liegt, hat auch mit seinen positiven Effekten auf die Gesundheit zu tun, wobei die neue Kombination mit Alkohol natürlich kein Gesundheitswässerchen ist."
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