Karl Schwanzer: Der österreichische Ausnahmearchitekt

Karl Schwanzer in seinem Atelier in der Seilergasse 16, 1957. Der gesamte Nachlass wurde von seinem Sohn Martin Schwanzer an das Wien Museum übergeben
Karl Schwanzer brachte in den 1960er-Jahren die Internationalität nach Österreich. Seine Entwürfe sind heute Ikonen der Moderne.

Leidenschaft. Immer wieder fällt dieses Wort, wenn sein Name genannt wird. Karl Schwanzer ist nicht vielen Leuten ein Begriff. Dennoch war er es, der durch seine Neugier und Aufgeschlossenheit dem altmodischen Österreich der Nachkriegszeit einen Tritt in den Allerwertesten gab – nicht nur in baukultureller Hinsicht. Karl Schwanzer ist einer der wichtigsten Architekten seiner Zeit und er war ein bedeutender Lehrender. Er bot den engstirnigen Professoren auf der TUWien die Stirn und ermöglichte in seinem Institut Vorlesungen, von denen seine Studenten noch heute schwärmen.

Und das sind nicht irgendwelche No-Names. In Schwanzers Vorlesungen waren Wolf Prix von Coop Himmelb(l)au, Laurids Ortner, Adolf Krischanitz, Timo Huber oder Sepp Frank zu finden. „Er hat uns Studenten Visionen und Ideen mitgegeben, die wir sonst nirgendwo bekommen hätten, weil die TU zu der damaligen Zeit ein sehr verfilztes, altes, stinkendes Objekt war“, sagt etwa Timo Huber. Doch dazu später.

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