Im Gefühl sein. Sex mit allen Sinnen erleben

Im Gefühl sein. Sex mit allen Sinnen erleben
Stress und Leistungsdruck führen dazu, dass wir uns nicht mehr richtig spüren. Dann geht auch beim Sex nichts mehr. Wie man das ändern kann.

Um das Fühlen geht es heute also. Warum? Weil wir alle manchmal durch den Alltag surfen – und dabei komplett vergessen, zu spüren. Wir funktionieren, also sind wir – ab in die Teflonmontur! Aber was, wenn wir sie auch beim Sex tragen – und wir uns dadurch völlig abgetrennt vom Spür-Sinn erleben? Schütteln Sie nicht den Kopf – das passiert. Öfter als man denken würde.

Eines Tages wird klar: Ich fühle beim Vögeln längst nicht mehr so, wie es irgendwann einmal war. Da sind Stellen am Körper, die nicht „dabei sind“, nicht zwingend gefühllos, aber einfach nicht präsent. Dann wandert man gedanklich herum – vom Bett in die Küche, die auch wieder einmal zusammengeräumt gehört. Und von dort zum Laptop, in dem mindestens zwanzig unbeantwortete Mails einer Erledigung harren. Wir sind nicht da, aber auch nicht dort. Dann performen wir Sex, statt Liebe zu machen. Da wird schnell getan, gevögelt, ein Programm durchgehechelt – eh fein, doch es bleibt ein Eindruck von Unvollständigkeit. Im schlimmsten Fall ist gar nix mehr. Tote Hose. Körperliche Leere. Es kann an tiefer Befriedigung fehlen. Oder an Empfinden, umfassend gefühlt zu haben. Und nein, da reden wir nicht vom Orgasmus, sondern schlicht über das Gefühl, bei sich zu sein und dieses „Bei-sich-Sein“ körperlich-ganzheitlich zu erfahren. Wir können tatsächlich vergessen, wie es ist, den eigenen Körper wahrzunehmen und ihn so zu genießen, wie er es verdient hat. Dann ist es höchste Zeit etwas zu verändern, um wieder dort zu landen, wo man zu Hause ist: in der eigenen Haut, im eigenen Bauch, im eigenen Unterleib.

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