Quarantäne: Mit Corona allein zu Haus

Corona zeigt: Österreichs Familien sind durchaus krisenfest. "Sie sind unglaublich anpassungsfähig", sagt Soziologin Zartler.
Wie das verordnete Kontaktfasten die Psyche beansprucht – und wie man dem Lagerkoller entrinnt.

"Es klingt abgedroschen", sagt Peter Stippl, "aber oft schätzt man Dinge erst, wenn sie einem genommen werden". Der Psychotherapeut spielt auf den Quarantäne-bedingten Freiheitsverlust an, der für viele Realität ist. Immer öfter müssen Kontakte zur Außenwelt unerwartet eingestellt und die eigenen vier Wände zur Isolationszone erklärt werden.

Das kann zur Belastungsprobe werden. "Es kommen Gefühle ähnlich wie in Gefangenschaft hoch", weiß der Präsident des Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie. Typische Stressreaktionen äußern sich in Form von Angst, Trauer und Verzweiflung – auch Wut, Frust und Aggression bahnen sich ihren Weg an die Oberfläche. Eine Quarantäne muss nicht zwingend mit Krankheitssymptomen oder einer Ansteckung einhergehen. Das befeuert Frust und Gereiztheit.

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