Pandemie als Intimitätsbremse: Jeder Vierte im Schlafzimmer "aus der Übung"

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Jeder Achte fühlt sich einer britischen Umfrage zufolge überhaupt noch nicht bereit für Sex.

Küssen statt Corona, Flirten statt Neuinfektion: Viele Singles hoffen nach den tristen Pandemie-Monaten auf einen Summer of Love. Doch die gebotene soziale Distanz hat Spuren hinterlassen: Einer von vier Singles hat das Gefühl, im Schlafzimmer "aus der Übung" zu sein, während jeder Achte noch gar nicht bereit für Intimität ist. Das geht aus einer großangelegten Befragung der britischen Beziehungsberatungsagentur Relate hervor.

In Zusammenarbeit mit eHarmony wurden über 3.000 Britinnen und Briten befragt. Informationen wurden auch aus Fokusgruppen (Gruppendiskussionen) und der Analyse digitaler Daten gewonnen. Herausgekommen ist ein umfangreicher Report mit dem Titel "The Way We Are Now 2021".

Offen für Neues

Über 42 Prozent der befragten Singles sind seit der Lockerung der Corona-Beschränkungen "kurze, aber intensive" romantische Beziehungen eingegangen, über ein Drittel (39 Prozent) gab an, bereit für eine neue Liebe zu sein. Fast jeder Zehnte (8 Prozent) gab an, im Vergleich zu vor der Pandemie offener für gleichgeschlechtliche Beziehungen zu sein.

eHarmony-Beziehungsexpertin Rachael Lloyd macht zaghaften Singles im Gespräch mit dem Independent Mut: "Der Lockdown war für viele Menschen schwer, aber es gab auch Singles, die die Zeit genutzt haben, um herauszufinden, wer sie sind und was sie sich von einem Partner wünschen." Es sei "ganz natürlich", dass einige vor dem ersten Post-Lockdown-Sex "nervös" seien.

Gestärkte Partnerschaften

Bestehende Beziehungen scheint Corona gestärkt zu haben: Nur 13 Prozent der Befragten gaben an, dass die Qualität ihrer Beziehung nun schlechter sei, 30 Prozent offenbarten, dass ihre Beziehung in einem besseren Zustand als vor der Pandemie sei.

Gemeinsame Meilensteine wurden vielfach beschleunigt: 68 Prozent gaben an, das erste Mal "Ich liebe dich" rascher über die Lippen gebracht zu haben. 59 Prozent hätten sich zu einem gemeinsamen Haustier, 58 Prozent zum Hauskauf hinreißen lassen. 63 Prozent hätten sich schneller verlobt, 61 Prozent die Familiengründung vorverlegt. Offenere und ehrlichere Gespräche (37 Prozent gaben dies an) und mehr Zeit für Sex (20 Prozent gaben dies an) verbesserten bestehende Beziehungen.

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