Ostern light: Feiern, aber anders

Eierfärben im Ausnahmezustand: Das bringt Normalität in den kaum wiedererkennbaren Alltag – und vertreibt Langeweile.
Abstand bleibt auch an den Feiertagen das Gebot der Stunde. Traditionen wandeln sich, neue Rituale entstehen.

Bei Antonia Indrak-Rabl kommt der Osterhase auch heuer wie gewohnt zu den Kindern nach Hause. Die bunten, mit allerlei Naschereien gefüllten Nester hat die zweifache Mutter und Geschäftsführerin des Katholischen Familienverbandes schon vor Wochen vorbereitet.

Dem gemeinsamen Osterzopf-Backen und Eierfärben steht dieser Tage trotz Corona-Krise nichts im Weg. Verspeist werden die Köstlichkeiten an den Feiertagen im Kreis der Kernfamilie: "Sicherlich anders ist dieses Jahr, dass die Verwandtschaft nicht zu Besuch kommen wird." Ostern wie immer – das ist heuer nicht möglich. Zu groß ist die Ansteckungsgefahr, vor allem für ältere Familienmitglieder. Den Kontakt werde man deswegen verstärkt auf digitalem Weg suchen, sagt Indrak-Rabl.

Geübte Kommunikation

Videotelefonie, soziale Netzwerke, Gruppenchats: Das Internet hat sich zum Dreh- und Angelpunkt im Familienaustausch gemausert. "Diese Medien ermöglichen es uns, einander weiter zu sehen und am Alltag der anderen teilzuhaben", weiß Daniela Gasser-Pranter von der Familienberatung der Wiener Kinderfreunde. Erprobte Kommunikationsstrategien lassen sich für die Osterfeier nutzen: Bei der "gemeinsamen" Osterjause oder Nestersuche mittels Videochat, etwa. "Das mag befremdlich klingen, kann aber eine schöne Variante sein, eine Tradition in schwierigen Zeiten beizubehalten. Und schöne Erinnerungen zu sammeln, über die man nächstes Jahr womöglich sogar schmunzeln kann."

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