Erziehung zur Vorsorge: Händewaschen will gelernt sein

Erziehung zur Vorsorge: Händewaschen will gelernt sein
Die Aufklärung von Kindern über gute Hygiene ist der Schlüssel zur Verringerung künftiger gesundheitlicher Gefahren.

Eltern wissen, wie mühsam es sein kann, dem Nachwuchs das Händewaschen beizubringen, und die lieben Kleinen dazu anzuhalten, Schmutzfinger gründlich zu reinigen. Dass Hygienemaßnahmen vor Ansteckung schützen ist hinlänglich bekannt, während der Corona-Pandemie bestätigte sich der Effekt einmal mehr. Jetzt hebt eine Pre-Studie hervor, dass die Aufklärung über Hygiene in Grundschulen vorangetrieben werden muss, um das Verhalten rund ums Händewaschen zu verbessern und die Übertragung von Infektionen auch in Zukunft zu reduzieren. Sie wurde im Open-Access-Journal BMC Public Health veröffentlilcht.

Hälfte weniger Infektionen

Sich in den risikoreichsten Situationen die Hände zu waschen, ist eine bewährte und kostengünstige Methode, um häufige Infektionen um bis zu 50 Prozent zu reduzieren. Untersuchungen des University College London zeigen einen Rückgang bei der Einhaltung der Vorschriften für Händewaschen: 44 Prozent der Erwachsenen wuschen sich im Juli 2021 immer die Hände mit Seife und Wasser. Ende 2020 waren es noch 55 Prozent.

Umfrage zeigt, wie selten Grundschüler Seife benützen

Städtische Einrichtungen wie Schulen bergen zahlreiche Möglichkeiten für die Verbreitung von Infektionen, doch leider werden in vielen Schulen die Vorteile der Hygiene zur Vorbeugung von Krankheiten nicht ausreichend vermittelt. Eine vom Global Hygiene Council durchgeführte Umfrage unterstreicht die Notwendigkeit einer verbesserten Aufklärung über die Händehygiene bei Grundschulkindern. 40 Prozent der Grundschulkinder verwenden nicht immer Seife zum Händewaschen und 47 Prozent sind fälschlicherweise der Meinung, dass sauber aussehende Hände auch keimfrei sind.

Aufklärung dringend notwendig

Eine neue Studie, die in BMC Public Health publiziert wurde, hebt hervor, dass es an der Zeit ist, die Aufklärung über Hygiene in Grundschulen voranzutreiben, um das Verhalten rund ums Händewaschen zu verbessern und die Übertragung von Infektionen zu reduzieren.

Die Hauptautorin Kelly Schmidtke von der Warwick Medical School in Großbritannien erklärt: "Verhaltensinterventionen helfen dabei, das unmittelbare Verhalten der Menschen zum Besseren zu verändern und gleichzeitig eine langfristige Gewohnheitsbildung zu fördern. Durch eine verbesserte Aufklärung über die Händehygiene bei Kindern können die Fehlzeiten in Schulen und sowie Ausfälle bei der Arbeitszeit der Eltern und Lehrer reduziert werden."

Waschanleitung für Kinder

Auch der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt Auva ist Hygiene ein Anliegen. Sie erklärt Kindern in Schritten, wie richtiges Händewaschen geht. Das Motto: Pitsche Patsche Putsche, so geht die Viren-Rutsche:

Zuerst gib acht, dass alle Finger werden nass gemacht,
ein bisschen Seife in die Hand, dann werden Bakterien und Viren wirklich verbannt.
Und jetzt mach Schaum, ganz viel, ein Traum und wasche:
Pitsche Patsche – Handfläche und Handrücken
Pitsche Patsche – Finger und Daumen
Pitsche Patsche – die Fingerkuppen nicht vergessen, so werden die Viren weggefressen.
Mit warmem Wasser rutschen sie fort, an einen sicheren Ort,
jetzt noch abtrocknen und 1,2,3 meine Hände sind wieder rein, oh wie fein!

Investition für die Zukunft

Die britischen Gesundheitsexperten warnen unterdessen vor einer drohenden "dreifachen Bedrohung" durch saisonale Viren, ein erneutes Ansteigen der Corona-Zahlen und Spitzenzahlen bei der saisonalen Grippe sowie vor Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) bei Kindern. Es ist wichtig, dass sich das Verhalten rund ums Händewaschen verbessert, um die Ausbreitung von Infektionen zu reduzieren.

Da der Ausbruch von neuen Infektionskrankheiten in den Jahren bis 2030 besonders wahrscheinlich ist, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Hygiene-Aufklärung in den Schulen dazu genutzt wird, die Gesundheit kommender Generationen zu schützen.

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