Zugsunglück in Wien: S-Bahn dürfte Haltesignal ignoriert haben
60 Menschen mussten von den Einsatzkräften geborgen werden, nachdem am späten Montagnachmittag eine nicht besetzte Doppelstock-Garnitur bei Verschubarbeiten seitlich mit einer S-Bahn-Garnitur kollidierte. Vier Menschen wurden bei dem Unfall zwischen dem Bahnhof Floridsdorf und der Station Siemensstraße leicht verletzt.
Laut KURIER-Informationen dürfte die S-Bahn der Auslöser des Zusammenstoßes gewesen sein. Die alte 4020er-Schnellbahngarnitur soll ein Haltesignal überfahren haben. Danach kam es zu der Kollision, im Jargon "Flankenfahrt" genannt, weil ein Zug seitlich "getroffen" wird.
Erster Verdacht "Verschubfahrten"
Zuletzt gab es in Österreich immer wieder Probleme mit Verschubfahrten, weshalb ursprünglich die Vermutung nahelag, die Doppelstock-Garnitur könnte ein Signal übersehen haben. Die ÖBB will in diesem Bereich die Sicherheitsvorkehrungen ausbauen. (Mehr dazu hier).
Außerdem fand am Montag in Niederösterreich ein Hacker-Angriff auf das ÖBB-Ticketsystem statt. Ein Sprecher des Unternehmens schloss aber noch am Unfallabend aus, dass ein Zusammenhang mit dem Unfall bestehen könnte.
Umleitungen bis Dienstagabend
Die Aufräumarbeiten nach dem Zugunfall in Wien-Floridsdorf werden unterdessen noch bis Dienstagabend dauern. Für den Pendlerverkehr am Dienstagmorgen werden die von der Sperre zwischen Siemensstraße und Floridsdorf betroffenen Züge daher umgeleitet, um einen Umstieg zu den U-Bahnen U2, U3 und U1 zu ermöglichen.
Demnach werden die Regionalexpress-Züge (REX) aus bzw. nach Laa an der Thaya und Bernhardsthal über Stadlau (U2), Simmering (U3) und Wien Hauptbahnhof (U1) geführt. Die S-Bahnen von bzw. nach Gänserndorf sowie Wolkersdorf enden/beginnen in Leopoldau (U1). Laut ÖBB kann es zu Ausfällen bei einzelnen S-Bahn-Verbindungen kommen.
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