Preissteigerung: Wiener Öffi-Jahreskarte wird ab 2026 deutlich teurer

Die 365-Euro-Jahreskarte für die Wiener Öffis ist Geschichte. Ab 1. Jänner 2026 wird der Preis erhöht: auf 467 Euro. Das wurde heute im Rahmen eines Pressegesprächs von Verkehrsstadträtin Ulli Sima und Wirtschaftsstadträtin Barbara Novak (beide SPÖ) verkündet.
Der neue Preis orientiere sich an der Erhöhung des Klimatickets. Dieses wird mit 1. Jänner 2026 um 27,85 Prozent teurer als noch bei der Einführung im Jahr 2021 sein, heißt es. Würde man das Wiener Öffi-Ticket an die kumulierte Inflation der vergangenen 13 Jahre anpassen, müsste die Erhöhung laut WIFO (Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung) rund 37 Prozent betragen. Demnach würden die Kosten auf mindestens 502 Euro steigen. So weit geht man in der Stadt allerdings nicht.
Im Zuge der Preisanpassung sollen auch die Tarife der Kurzzeit- und Langzeittickets angepasst werden. Ab 1. Jänner kosten die Tickets:
- Reguläre Einzelfahrt 3,20 Euro (bisher 2,40 Euro)
- 24-Stunden-Ticket 10,20 Euro (bisher 8 Euro)
- 7-Tage-Ticket 28,90 Euro (bisher 19,70)
- 31-Tage-Ticket 75 Euro (bisher 51 Euro)
Das 48-Stunden-Ticket, das 72-Stunden-Ticket und der Einzelfahrschein für Senioren werden gänzlich aus dem Angebot genommen.
Wer allerdings online kauft, der spart. Die digitale Öffi-Jahreskarte kostet um 6 Euro weniger als das Pendant, das man in den Ticket-Shops erhält. Bei den Kurzzeit- und Langzeittickets gibt es online eine permanente Preisreduktion von 5 Prozent.
Preise jährlich valorisieren
Das ist aber noch nicht alles: Gemeinsam mit den Wiener Linien hat die Stadt Wien beschlossen, die Tarife ab 2027 jährlich zu valorisieren. Damit werden die Preise nun jedes Jahr ansteigen. Mit dieser Maßnahme ziehen die Wiener Linien nun mit dem VOR und den ÖBB gleich.
Neuerungen gibt es aber nicht nur in Bezug auf die Tarife. Auch im Angebot tut sich etwas. Ab Jänner wird es neue, ermäßigte Jahreskarten geben. Einerseits für die Jugend unter 26 Jahren, andererseits für Menschen mit Behinderungen. Erstere, sogenannte "Jahreskarte Jugend" wird für alle jungen Menschen erhältlich sein, unabhängig davon, ob sie in Ausbildung sind oder arbeiten. Damit wird eine von Studenten lang ersehnte Forderung erfüllt. Zweitere, die "Jahreskarte Spezial" ist für Menschen ab einem Behinderungsgrad von 70 Prozent erhältlich.
Beide Tickets werden ab Jänner 300 Euro kosten. Auch die Jahreskarte für Senioren wird ab dann auf diesen Preis erhöht (bisher kostete sie 235 Euro).
Schwarzfahren wird teurer
Höhere Strafen wird es künftig auch für Schwarzfahrer geben: Fahren ohne gültiges Ticket wird ab 1. Jänner 2026 auf 135 Euro bei sofortiger Zahlung sowie auf 145 Euro bei Zahlung per Erlagschein kosten.
Die Öffis sind aber nicht nur der einzige Bereich mit Preiserhöhungen. Auch die Gebühren für das Parken und das Parkpickerl werden angepasst.
Ab Jänner werden die Parkscheine um 30 Prozent erhöht. Die Kosten erhöhen sich somit - unabhängig vom Parkschein - um 40 Cent pro halbe Stunde. Das Parkpickerl dagegen wird um 3 Euro pro Monat angehoben. Damit kostet es 13 statt 10 Euro monatlich. Gleichzeitig wird von einem Jahres- auf einen Monatsbetrag umgestellt.
Ortstaxe wird angehoben
Auch Touristen werden stärker an die Kasse gebeten: Die Ortstaxe wird ab 1. Dezember von bisher 3,2 Prozent auf 8,5 Prozent des Beherbergungsentgelts angehoben.
Im nächsten Schritt soll außerdem geprüft werden, wie durch gezielte Anpassungen bei Tagestouristen der Bus- und Schifffahrt sowie einer Erhöhung der Länderabgabe zusätzliche Einnahmen erzielt werden können, heißt es.
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