So viele Tage waren die Wiener U-Bahn-Linien heuer länger unterbrochen

So viele Tage waren die Wiener U-Bahn-Linien heuer länger unterbrochen
Von der U4-Baustelle im Sommer bis hin zu den Hochwasserschäden – für die Wiener U-Bahnen gab es heuer etliche Herausforderungen.

Einige Öffi-Sperren bereiten den Wienern und Pendlern momentan Kopfzerbrechen. Eine große, unvorhersehbare Sperre, die seit Dienstagabend, 20. November, läuft, ist jene auf der U1. Bei der Station Südtiroler Platz/Hauptbahnhof ist ein Waggon der Linie U1 in Brand geraten. Die Linie wurde teilgesperrt und verkehrt derzeit nur zwischen Oberlaa und Reumannplatz sowie zwischen Schwedenplatz und Leopoldau. Die Dauer der Sperre ist noch nicht absehbar. 

Es ist außerdem ein großes Baujahr für die Wiener Linien. Allein die U4 war planmäßig aufgrund einiger Sanierungen ganze 22 Wochen nur eingeschränkt in Betrieb.

Und das, ohne die ganzen unvorhergesehenen Unterbrechungen mit einzuberechnen. Dabei kam es in diesem Jahr schon zu einigen Ereignissen, die den Betrieb der U-Bahnen vor Herausforderungen stellten.

Baustellen im März

Ein Blick zurück in den Baustellensommer, der seinen Anfang schon im späten Frühling nahm: Im März erneuerten die Wiener Linien die Stellwerke auf der U2-Strecke zwischen Schottentor und Praterstern. Von 2. bis 4. März und von 16. bis 18. März fuhren die Züge der U2 deshalb nur zwischen Seestadt und Praterstern. Die Strecke bis Schottentor war gesperrt. 

Apropos U2: Ein genaues Eröffnungsdatum für die Strecke bis Karlsplatz steht noch immer nicht fest. Laut Wiener Linien soll der Betrieb noch diesen Herbst beginnen. Erste Testfahrten ohne Passagiere werden bereits durchgeführt.

Ende März - von 23. März bis 2. April - fand dann die erste U4-Baustelle des Jahres statt. Zwischen Schottenring und Schwedenplatz wurden die Weichen erneuert, die U4 verkehrte deshalb zweigeteilt zwischen Heiligenstadt und Schottenring sowie zwischen Schwedenplatz und Hütteldorf.

Weiter ging es mit den U4-Baustellen

Im Mai bauten die Wiener Linien in der Wendeanlage Leopoldau neue Weichen ein. Von 1. bis inklusive 5. Mai konnten die U1-Stationen Großfeldsiedlung und Leopoldau nur auf einem Gleis eingehalten werden. Dadurch fuhr nur jeder zweite Zug über Kagraner Platz hinaus bis Leopoldau.

Ebenfalls im Mai erneuerten die Wiener Linien zwischen Schottenring und Friedensbrücke die Weichen, ergo konnte die U4 von 9. bis inklusive 12. Mai und 18. bis inklusive 20. Mai dazwischen nicht verkehren. 

Sommersperre der U4

Die größte und längste Sperre des heurigen Jahres fand im Juli und August statt. Zwei Monate lang war die U4 zwischen Schwedenplatz und Schottenring gesperrt.

Deutlich kürzer fiel die Sperre auf der U2 im September aus. Am Wochenende vom 14./15. September wurden Weichen zwischen Schottentor und Schottenring erneuert. Die U2 wurde deshalb um eine Station gekürzt und verkehrte nur bis zum Schottenring statt bis zum Schottentor.

Regen und Hochwasser im Spätsommer

Deutlich einprägsamer ist im September die Wetterlage in Erinnerung geblieben. "Wegen Hochwasser ist ein Störungsende vorerst nicht absehbar," lautete die Durchsage am Westbahnhof am Sonntag, den 15. September. 

Die Unwettersituation vor rund zwei Monaten hatte auch die öffentlichen Verkehrsmittel in der Bundeshauptstadt unangenehm überrascht. Weil sowohl Wienfluss als auch Donaukanal stark anstiegen, mussten die Wiener Linien zu Notmaßnahmen greifen: Die betroffenen U-Bahn-Trassen - U2, U3, U4 und U6 - wurden mit Dammbalken und Sandsäcken vor dem eindringenden Wasser geschützt, der U-Bahn-Betrieb musste teilweise eingestellt werden - der reguläre Betrieb wurde mehrere Tage (Sonntag bis Mittwoch) eingestellt. Der KURIER berichtete ausführlich dazu: 

Längere Einschränkungen gibt es auf der Linie U1. Seit 19. August bis voraussichtlich 28. November fährt die U1 die Haltestelle Kagran in Richtung Leopoldau nicht an. Grund dafür ist, dass der Bahnsteig saniert wird.

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