Wie der umstrittene Tunnel unter die Lobau kam

Die S1 durch den Nationalpark ist ab Dienstag Thema im Schwechater Multiversum.
Die geplante Donauquerung mitten durch den Nationalpark sorgt aktuell wieder für Kontroversen. Dabei hätte es laut Experten schonendere Alternativen gegeben

Nach dem Ausscheiden der Grünen aus der Wiener Landesregierung war es eigentlich ruhig um die Wiener Nordostumfahrung samt Lobautunnel geworden. Mit der von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) geplanten Evaluierung des Projekts flammt der Konflikt um das umstrittene Projekt nun aber wieder neu auf.

Ärger, den man sich vielleicht hätte sparen können. Was heute fast vergessen ist: Es hätte in mehrfacher Hinsicht günstigere Alternativen zum acht Kilometer langen Tunnel durch den Nationalpark Donauauen gegeben. Ein Rückblick.

Dass Wien eine sechste Donauquerung benötigt, um die künftigen Stadtentwicklungsgebiete im Nordosten zu erschließen, wurde bereits in den 90er-Jahren erkannt, als Bernhard Görg ÖVP-Planungsstadtrat in einer rot-schwarzen Koalition war.

Unter seinem Nachfolger Rudolf Schicker (SPÖ) begannen erste konkrete Planungen. Im Rahmen der „Strategischen Umweltprüfung für den Nordosten Wiens“ wurden diverse Varianten für die Trasse geprüft. Mehrere Dutzend Experten und Interessensvertreter waren an diesem Prozess beteiligt, der eineinhalb Jahre bis 2003 dauerte.

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