Wie der Missbrauchsskandal im Kindergarten vertuscht wurde

hooks with towels of nursery children
Schon 2020 meldeten Eltern Auffälligkeiten bei ihren Kindern. Es gibt massive Kritik an der Untätigkeit der Behörden. Wiederkehr kündigt Reformen an

Fast zwei Monate ist es her, dass schwere Missbrauchsvorwürfe gegen einen Pädagogen an einem Penzinger Kindergarten publik wurden. Nun liegt der mit Spannung erwartete Untersuchungsbericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft zu der Causa vor.

Er hat es in sich: Auf 52 Seiten zeichnet er ein düsteres Bild über die Vorgänge am Kindergarten-Standort selbst, aber auch über die Zustände in der für die Kindergärten zuständigen Behörde MA 10. Sie ließ die betroffenen Eltern über Jahre hinweg buchstäblich anrennen, obwohl es längst schon Hinweise auf Missbrauchsverdacht gab.

Bereits ab Ende Juni 2020 – also Monate vor der Versetzung und der Anzeige des betreffenden Pädagogen – beobachten zwölf Eltern auffällige Verhaltensänderungen bei ihren Kindern: Albträume, Bettnässen oder die Weigerung, in den Kindergarten zu gehen. In einem Fall erzählen sie davon auch der Leitung. Diese weist darauf hin, dass dies normal sei und vorkommen könne.

Erst im März 2021 wird der Pädagoge vom Dienst abgezogen und bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, nachdem sein Name von Eltern im Zusammenhang mit dem Verdacht auf schweren sexuellen Missbrauch genannt wurde.

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