Warum Wien (noch) keine Markthalle hat

Warum Wien (noch) keine Markthalle hat
1887 gab es sieben, heute keine (echte) – das hat auch mit den Wienerinnen und Wienern zu tun. Am Naschmarkt entsteht demnächst eine offene Markthalle, im ersten Halbjahr 2021 startet die Bürgerbeteiligung.

Die Straßenmärkte mit ihrem ungebundenen Treiben wirken störend, nicht nur auf den Verkehr, sondern auch auf das öffentliche Leben überhaupt ein und geben der Residenz im Vergleich mit anderen Großstädten das Ansehen einer Provinzstadt, sie belästigen durch ihr lärmendes Getreibe die Bewohner der Umgebung (...).

Es war im Jahr 1877, als die Firma A. Köstlin & Frey sich unter anderem mit diesen Argumenten um die Errichtung einer Markthalle in Wien beworben hatte. Gebaut wurde sie aber nie – es gab genug andere Hallen. 1887 sogar exakt sieben.

Was man früher augenscheinlich nicht in Wien haben wollte – Märkte – findet man heute fast in jedem Grätzel. Und das, was es früher zuhauf gab – Markthallen – fehlt der Stadt heute.

Wie es dazu kam, dass Wien früher reich an Markthallen war und heute – allerdings nicht mehr lang – ohne eine solche dasteht?

Dazu muss man zurück ins Jahr 1865.

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