Vorerst keine Markthalle: Wien sucht Ideen für Naschmarkt-Parkplatz

Vorerst keine Markthalle: Wien sucht Ideen für Naschmarkt-Parkplatz
Nach einem Bürgerbeteiligungsverfahren startet nun ein europaweiter Wettbewerb. Sima: "Klobige Halle war nie mein Wunsch".

Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hat das umstrittene Markthallen-Projekt am Naschmarkt-Parkplatz auf Eis gelegt. Eigentlich sollte bereits ein Realisierungswettbewerb für das Vorhaben, das Sima vor der Wien-Wahl 2020 präsentiert hat, im Gange sein. Nun zieht man noch eine Schleife ein.

Nächste Woche startet ein europaweiter Ideenwettbewerb samt eines "kooperativen Verfahrens - in dem aus den Einreichungen dann ein Masterplan erstellt wird. Erst danach wird es einen Realisierungswettbewerb geben, kündigte Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Montag an.

Sima versicherte heute, dass die Halle - gegen die Anrainer-Initiativen Sturm gelaufen waren - ohnehin nie so geplant war, wie es kolportiert wurde: "Eine klotzige, klobige von allen Seiten geschlossene Halle wird es auf dem Platz nicht geben." Das sei auch nie ihr Wunsch gewesen.

5.000 Rückmeldungen

Nun wird etwa nach Konzepten für die 12.000 Quadratmeter große Asphaltwüste gesucht. Basis dafür ist ein im April gestartetes Bürgerbeteiligungsverfahren.

Den 5.000 gesammelten Rückmeldungen zufolge sind auf der Fläche Begrünung und Beschattung, kulinarische Angebote und konsumfreie Flächen gewünscht. Der Flohmarkt, der dort an Samstagen auf der Fläche stattfindet, soll erhalten bleiben.

"Kritiker wurden gehört"

Diese Anforderungen sollen in dem kooperativen Verfahren unter einen Hut gebracht werden. Ziel sei es, zu klären, welche Nutzungen auf der Fläche gewünscht sind und wie sie verteilt sein sollen, so Sima. Erst dann soll definiert werden, welche Infrastruktur - etwa ein Witterungsschutz - kommt. 

"Die Botschaft der Kritiker wurde gehört", betonte sie. "Wir präsentieren kein fertiges Projekt, sondern nehmen uns noch einmal Zeit". 

Der Realisierungswettbewerb soll im heurigen Herbst starten. Das Siegerprojekt soll dann 2023, also ein Jahr später als geplant, feststehen.

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