Vor Match in Wien: Fußball im Hochsicherheitstrakt

Sollten die Fans außer Kontrolle geraten, ist die Polizei mit der Spezialeinheit WEGA gut vorbereitet.
450 Polizisten sichern vor dem Freundschaftsspiel zwischen Österreich und der Türkei das Ernst-Happel-Stadion und den Prater.

Nicht nur das Ernst-Happel-Stadion ist beim heutigen Freundschaftsspiel zwischen Österreich und der Türkei eine Hochsicherheitszone, sondern auch das umliegende Gelände im Prater. Per Bescheid wurde die Umgebung am Matchtag zum Sicherheitsbereich erklärt. Eine Durchsuchungsverordnung erlaubt es der Polizei, Fans auch schon vor dem Stadion auf verdächtige oder verbotene‚ Gegenstände zu untersuchen.

Bedrohungsszenario

Das Spiel gegen Albanien vergangenen Samstag galt für die Sicherheitsbehörden nur als Probelauf. Das Bedrohungsszenario beim Spiel gegen die Türkei wird angesichts der angespannten weltpolitischen Lage wesentlich höher angesetzt. Im Spannungsfeld werden auch die aktuellen Konflikte der Türkei mit den Kurden und der Terrormiliz "Islamischer Staat" berücksichtigt.

Etwa 1000 Sicherheitsleute werden eingesetzt. Davon sind 450 Polizisten in Uniform und in Zivil, der Rest kommt von Security-Firmen, Feuerwehr und Rettung.

Vor Match in Wien: Fußball im Hochsicherheitstrakt
Die Sicherheitsvorbereitungen sind schon drei Wochen vor Anpfiff angelaufen. Das Stadion wird seit Tagen nach Sprengstoff durchsucht. Es wurde eine Einsatzzentrale eingerichtet, von der aus ein Dutzend Beamte das Geschehen auf Monitoren überblicken.

Auch die Kontrollen an den 49 geöffneten Drehkreuzen werden penibel durchgeführt. Vorbild ist Frankreich: Dort konnten die Selbstmordattentäter am 13. November vor dem Stadion Saint-Denis nur wenig Schaden anrichten: Sie hatten sich vor dem Stadion in die Luft gesprengt, weil sie zuvor an den Zugangskontrollen gescheitert waren.

Gewaltbereit

Neben der Terrordrohung muss die Polizei auch auf eventuelle Zusammenstöße gewaltbereiter Fans vorbereitet sein. Dafür stehen szenekundige Beamte und die Sondereinheit WEGA bereit. Wegen der Zugangskontrollen empfehlen die Veranstalter, schon bis zu zwei Stunden vor dem für 20.30 Uhr geplanten Anpfiff anzureisen.

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