Tierschützer kritisieren Ponyreiten im Alten AKH
Vier Pferde stehen im Weihnachtsdorf beim Alten AKH. Für vier Euro können Kinder drei Runden auf einem der Ponys drehen.
Die Kinder freut das, die Tierschützer weniger. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) findet dafür in einer Aussendung klare Worte. Der VGT kritisiert die Haltung der Ponys scharf: Sie seien stundenlang angebunden, bis ein Kind eine Runde drehen würde. "Das ist illegal", heißt es. Außerdem hätten die Ponys keinen ständigen Zugang zu Futter und Wasser, der Weg zum Tiertransporter sei zu lang und der Transport außerdem inadäquat.
Der Veranstalter des Christkindlmarkts sieht das anders: "Das Ponyreiten ist seit 5 Jahren eine positive Ergänzung zu unserer Kindereisenbahn und dem Karussell", sagt Christian Klement. Die Kinder würden das Reiten besonders lieben, sagt er.
Noch vor drei Jahren gab es am Campus auch eine lebende Krippe – mit Schaf, Esel und Co. „Auch hier gab es Kritik“, sagt er. Organisiert wurde die Krippe noch von dem ehemaligen Inhaber des Unibräus. Der Ponyreitbetrieb, der nur noch am morgigen Donnerstag am Alten AKH zu finden ist, ist da um einiges bekannter: 129 Jahre lang betrieb die Firma auch das historische Pony-Karussell im Prater.
Im Juli 2016 musste das "1. Wiener Ponny Caroussel" schließen. Jetzt ist es ein Kaffeehaus. Einerseits soll es damals finanzielle Schwierigkeiten gegeben haben, andererseits hatten auch hier Tierschützer ihre Bedenken geäußert. "Die Pferde mussten bei lauter Musik im Kreis rennen", sagt der VGT.
Mit Mord bedroht
"Die Mitarbeiter wurden damals bespuckt, ich bekam Morddrohungen", sagt Isabel Groschopf, Prokuristin des Reitbetriebs. Man schloss das Pony-Karussell.
Früher gab es die Ponys auch beim Christkindlmarkt am Karlsplatz. Auch hier sorgten Tierschützer für ein Ende. Untergebracht sind die 15- bis 38-jährigen Ponys, in einer Koppel beim Prater. Sie sind weiterhin für privates Ponyreiten mietbar.Die alten Pferde sind in Pension.
Das zuständige Veterinäramt (MA 60) habe auch heuer alles kontrolliert, sagt Groschopf. Futter gebe es im Transporter, zusätzlich zu „Leckerli“ vor Ort. „Wir werden unsere Tiere auch nochmals von unserer Amtsärztin begutachten lassen“, sagt die Prokuristin. Laut Tierschützer hätten die Pferde bereits Rückenprobleme.
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