Startschuss für „High Line“ vom Nordwestbahnhof zur Donau

Startschuss für „High Line“ vom Nordwestbahnhof zur Donau
Eine stillgelegte Bahntrasse soll in eine Radroute umfunktioniert werden. Der Magistrat prüft das Vorhaben nun.

Zumindest ein bisschen soll Wien wie New York werden. Dieser Plan steht seit Sommer 2020 fest, als die Stadt Pläne für eine sogenannte High Line auf der stillgelegten Bahntrasse zum Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof präsentierte.

Nun wurde ein erster Schritt gesetzt, um diese neue Route für Radfahrer und Fußgänger zu realisieren. Vor Kurzem hat das Bezirksparlament der Brigittenau einen Antrag von SPÖ und Neos beschlossen, wonach der Magistrat ersucht wird, die Umsetzung der High Line zu prüfen.

Vorbild ist die ehemalige Güterzugtrasse in Manhattan, die zu einem Park umgebaut wurde. Die Wiener Version davon soll bei der Stromstraße beginnen, auf den ausgedienten Gleisen weiter in Richtung Heiligenstadt führen und an der Donau enden.

Die bestehenden Eisenbahnbrücken über die Hellwagstraße und die Stromstraße sollen erhalten und begrünt werden.

Trasse gehört noch den ÖBB

Und genau bei diesen Brücken gebe es noch Fragezeichen, sagt Christine Dubravac-Widholm, Vize-Bezirksvorsteherin (SPÖ) im Gespräch mit dem KURIER.

So wisse man etwa nicht, ob das Tragwerk ausreichend abgedichtet sei. Das sei aber entscheidend, denn im Winter müsse die Rad- und Fußgänger-Strecke jedenfalls gestreut werden können.

Weiters müssen die Eigentumsverhältnisse geklärt werden: Derzeit gehört die Trasse den ÖBB und nicht der Stadt. „Alle Beteiligten wollen das Projekt, aber es ist eben noch nichts vertraglich festgelegt“, so Dubravac-Widholm.

Alle Einbahnen öffnen

Der Antrag zur High Line war nicht der einzige zum Radfahren, der beschlossen wurde. In sieben weiteren Anträgen, an denen SPÖ, Neos, Grüne und Links beteiligt waren, wurden ein neuer Radweg am Gaußplatz und bessere Übergänge an vier Stellen auf den Weg gebracht.

So ist etwa an der Kreuzung von Klosterneuburger und Leipziger Straße eine Ampel geplant.

Und in allen Einbahnen, wo man noch nicht gegen die Fahrtrichtung radeln darf, soll dies ermöglicht werden. Einen Zeithorizont für die Umsetzung all dieser Projekte gibt es noch nicht.

Parkplätze oder Autospuren werden übrigens nicht wegfallen. „Es gibt viele Verkehrsteilnehmer im Bezirk. Wir bemühen uns, abzuwägen“, sagt Dubravac-Widholm.

Neos-Klubchef Thomas Zimmermann formuliert es so: „Wir achten darauf, dass die Interessen möglichst Vieler integriert werden.“

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