Zentraler Wiener Fernbus-Terminal kommt fix zum Dusika-Stadion

Der neue Terminal soll unter anderem jenen in Erdberg ersetzen.
Eine Sporthalle muss dem Neubau in der Leopoldstadt weichen. Geplant sind 36 unterirdische Haltestellen.

In den vergangenen Monaten hat es sich bereits abgezeichnet, nun ist es fix: Der seit Jahren angekündigte zentrale Fernbus-Bahnhof wird in der Leopoldstadt gebaut. Konkret will die Stadt den neuen Terminal zwischen dem Ferry-Dusika-Stadion und dem Einkaufzentrum Stadioncenter errichten (der KURIER berichtete bereits) - und zwar binnen fünf Jahren.

Das gaben Bürgermeister Michael Ludwig, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (beide SPÖ) sowie Planungsstadträtin Maria Vassilakou und ihre Nachfolgerin Birgit Hebein (beide Grüne) am Mittwochvormittag bekannt.

Sporthalle wird abgerissen

Am ausgewählten Standort gibt es bereits einen Busterminal - er befindet sich in der Engerthstraße, unmittelbar beim Stadioncenter. Die neue Station ist näher beim Handelskai, auf dem Areal der Sport-&-Fun-Halle, geplant. "Wir werden einen neuen Standort dafür finden", erklärte Stadtrat Hanke.

Zentraler Wiener Fernbus-Terminal kommt fix zum Dusika-Stadion

Angeordnet sein soll der neue Terminal auf zwei Ebenen: einem Erdgeschoß und einem Untergeschoß. Oberirdisch ist das Abfertigungsgebäude geplant. Es soll unmittelbar an das Stadioncenter angrenzend in der Engerthstraße errichtet werden.

Möglich ist eine bauliche Verbindung mit dem Einkaufszentrum.

Zentraler Wiener Fernbus-Terminal kommt fix zum Dusika-Stadion

Eine Visualisierung des neuen Terminals, vom Handelskai aus betrachtet.

Auf attraktive Passagierzonen mit Warteräumen, Cafés, Geschäften und Sanitäreinrichtungen werde besonders geachtet, betonte Hanke.

Die Fernbusse sollen im Untergeschoß halten: Im Kellergeschoß sind bis zu 36 Haltestellen vorgesehen, der Bereich soll überplattet werden. Die Stadt rechnet damit, dass täglich rund 200 Busse den neuen Terminal  ansteuern bzw. verlassen.

Zentraler Wiener Fernbus-Terminal kommt fix zum Dusika-Stadion

So soll der Wartebereich aussehen. 

Künftig sollen sie das direkt über den Handelkai tun - anstatt wie derzeit über die Meiereistraße. Die neuen Route soll die Verkehrsbelastung für Anrainer reduzieren.

500 Buslinien in Wien

Über den bestehenden Terminal in der Leopoldstadt würden bereits jetzt 20 Prozent aller Fernbus-An- und Abfahrten in Wien abgewickelt, hieß es. Weitere 20 Prozent würden über die Waldmanngründe beim Hauptbahnhof abgefertig, 50 Prozent über den Vienna International Busterminal (VIB) in Erdberg und weitere 10 Prozent über andere Standorte.

Künftig soll der gesamte internationale Fernbusverkehr über den neuen Terminal in der Leopoldstadt laufen. "Es ist klar, dass Wien einen solchen Terminal braucht", sagte Noch-Planungsstadträtin Vassilakou.

Mehr als 500 Buslinien würden Wien aktuell frequentieren. Sie wurden teilweise direkt "in die Nachbarschaften hineinfahren", viele Ein- und Ausstiegsstellen befänden sich "am Gehsteig". Das solle sich ändern.

"Der neue Busterminal soll eine Vistenkarte für unsere Stadt werden", erklärte Bürgermeister Ludwig. Er wies auf den Anstieg der Bustouristen hin. 2013 habe es in Wien noch 93.000 Ankünfte und Abfahrten gegeben, fünf Jahre später seien es schon 200.000 gewesen.

Die designierte Planungsstadträtin Hebein versprach, besonderes Augenmerk auf die Gestaltung der Freiflächen über dem Terminal zu legen. "Sie sollen für alle da sein."

Rund 70 Millionen Euro Kosten

Planen und realisieren wir den Termin die Wien Holding. Eine Projektgesellschaft befinde sich bereits in Gründung, hieß es. Als nächster Schritt muss ihr die Stadt das rund 17.000 Quadratmeter große Grundstück übertragen. Bevor gebaut werden kann, stehen noch ein Architekturwettbewerb und die Umwidmung des Geländes an.

Wie viel der Busbahnhof kosten wird, ist noch offen. Die Stadt rechnet mit rund 70 Millionen Euro.   

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