Semmelweis-Klinik und Spital Gersthof werden zu Uni und Schule

Semmelweis-Klinik und Spital Gersthof werden zu Uni und Schule
Die beiden Wiener Krankenhäuser sind ins Krankenhaus Nord übersiedelt. Die Stadt verkauft die Gebäude in Währing nun an die BIG.

Rund ein Jahr nachdem die frühere Semmelweis-Frauenklinik und das ehemalige Orthopädische Spital Gersthof ins Krankenhaus Nord eingezogen sind, steht fest, was mit den leer stehenden Krankenhaus-Gebäuden passiert. Geplant ist ein neuer Universitäts- und Schulstandort, teilten Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) und Planungssprecher Peter Kraus (Grüne) am Mittwoch mit.

Zu diesem Zweck werden die Liegenschaften im 18. Bezirk an die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) verkauft. "Damit ist gesichert, dass das rund 44.000 Quadratmeter große Areal in öffentlicher Hand bleibt", heißt es in einer Aussendung. Der Verkauf wird im kommenden Wohnbau-Ausschuss beschlossen.

Sämtliche Flächen dürfen künftig ausschließlich dazu genutzt werden, um eine Schule oder universitäre Bildungs- oder Forschungseinrichtung "zu errichten oder zu erweitern". Die Stadt räumt der BIG dazu unentgeltlich und auf unbestimmte Zeit eine entsprechende Reallast ein. Das heißt: Die Nutzung für Bildungszwecke ist im Grundbuch eingetragen und gilt auch, falls die BIG das Gelände weiterverkaufen würde.

Amadeus-Schule nicht betroffen

Vom Geschäft nicht betroffen, ist jener Teil des Semmelweis-Geländes, auf dem sich seit einigen Jahren die private Amadeus-Musikschule befindet. Diesen Abschnitt des Geländes hatte die Stadt bereits im Jahr 2012 an einen privaten Käufer veräußert.

Es folgten mehrere Eigentümerwechsel und Turbulenzen mit dem Mieter - der KURIER berichete. Anfang des Jahres ging das Musikschulgrundstück an den Projektentwickler „Vermehrt“.

Gymnasium und BOKU

Welche Uni oder Schule konkret in die Spitals-Gebäude einziehen sollen, ist noch offen. "Es ist noch nichts beschlossen", sagt eine BIG-Sprecherin auf KURIER-Anfrage. Man gehe davon aus, dass jedenfalls "auch öffentliche Institutionen" untergebracht werden. Bis ein genauer Plan fixiert ist, könnten die Gebäude als Ausweichquartiere für bestehende Unis genutzt werden.

Auskunftsfreudiger ist Bezirkschefin Silvia Nossek (Grüne): Das Spital Gersthof werde zunächst zum Ausweichquartier für das Gymnasium Klostergasse, um an dessen Standort eine Generalsanierung durchführen zu können, gab sie bekannt. Für das Semmelweis-Areal habe die Universität für Bodenkultur (BOKU) Interesse angemeldet, um ihren bestehenden Standort in Währing zu erweitern.

Nach dem nun anstehenden Verkauf an die BIG bleiben noch kleine Teile der Semmelweis-Flächen in Stadt-Besitz. Dort befindet sich beispielsweise eine Jugendbetreuungseinrichtung der MA 11. Ein Verkauf sei hier nicht geplant, sagt ein Gaal-Sprecher. Und: Das Gelände bliebt öffentlich zugänglich.

Zukunft von Krankenhaus Floridsdorf offen

Wie das Krankenhaus Floridsdorf - das dritte Spital, das komplett ins Krankenhaus Nord übersiedelte - künftig genutzt werden soll, ist noch unklar. Derzeit ist es ein Betreuungszentrum für Corona-Verdachtsfälle. Eine langfristige Nutzung wurde noch nicht fixiert, heißt es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Kommentare