Schon 1400 Personen wollen den Job von Dr. Rainer retten

Gernot Rainer
Nach Kündigung von Gewerkschaftsgründer Rainer startete Ärztekammer eine Petition.

Viel Solidarität wird dem geschassten Lungenfacharzt Gernot Rainer zuteil. Der Vertrag des im Otto-Wagner-Spital tätigen Mediziners mit dem Krankenanstaltenverbund (KAV) wurde nicht verlängert, nachdem er die Ärzte-Gewerkschaft "Asklepios" gegründet und im Streit um das neue Arbeitszeitgesetz Kritik an Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely geübt hatte.

Die Ärztekammer startete daraufhin eine Petition. Diese richtet sich an KAV-Generaldirektor Udo Janßen und zielt auf die Weiterbeschäftigung Rainers ab. Bis Montag zählte man laut Präsident Thomas Szekeres 1400 Unterstützungsunterschriften.

Wie berichtet, prüft nun auch die Volksanwaltschaft den Fall. Wurde Rainers Vertrag doch nicht verlängert, weil er "zu wenig Identifikation mit den Gesamtinteressen der Dienststelle bzw. der Stadt Wien" zeige – wie es offiziell hieß.

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Causa Sertl

Ein Déjà-vu hat man indes bei der Bürgerliste "Wir für Floridsdorf". In einer Aussendung vergleicht Bezirksrat Hans Jörg Schimanek die Causa Rainer mit einer ähnlichen "Säuberungsaktion à la Wehsely" vor zwei Jahren. Damals wurde der als kritisch bekannte Chef der Internen Abteilung sowie des Geriatriezentrums am Krankenhaus Floridsdorf, Kaspar Sertl, mit 59 Jahren vorzeitig pensioniert.

Dieser sei "fachlich hervorragend" gewesen, streut ihm Szekeres nachträglich Rosen. Sertls Abteilung habe Wien-weit die besten Ergebnisse bei der Ausbildung junger Mediziner erzielt.

Nach Meinungsdifferenzen im Bezug auf die Planung des Krankenhauses Nord wurde Sertl jedoch "von Amts wegen" in Pension geschickt. Er wolle nicht, dass sein Fall nun medial aufgewärmt werde, sagt der Mediziner zum KURIER.

Auch in Niederösterreich haben kritische Ärzte eine kurze Halbwertszeit, wie das Beispiel eines Primararztes zeigt.

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