Peter Hacker: Lockdown in Wien "ist nicht weiter notwendig"

Peter Hacker: Lockdown in Wien "ist nicht weiter notwendig"
Trotz der neuen Virus-Mutation plädiert der Wiener Gesundheitsstadtrat für eine schrittweise Öffnung der Ostregion.

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) geht mit dem Corona-Management des Bundes scharf ins Gericht.

KURIER: Herr Stadtrat, bei unserem letzten Interview Anfang Oktober haben Sie gesagt, ein zweiter Lockdown sei nicht notwendig, weil man mittlerweile wisse, wie man mit dem Virus umzugehen hat. Wirklich gut gealtert ist diese Prognose nicht, oder?

Peter Hacker: Wir sind abhängig von den Entscheidungen der Bundesregierung. Jetzt ist Wien zum vierten Mal hintereinander nach den Spielregeln der Corona-Kommission eigentlich schon wieder im orangen Bereich. Trotzdem hat der Bund beschlossen, die Ampel österreichweit zu schalten, was entgegen den Vereinbarungen mit der Kommission ist. Aber am Ende des Tages muss ich das zur Kenntnis nehmen.

In den nächsten Stunden wird entschieden, wie es mit dem Lockdown weitergehen soll. Es könnte eine Verlängerung kommen. Würden Sie das gut finden?

Nein. Es ist nicht notwendig, dass der Lockdown weitergeht. Wir sehen in Wien, aber auch in einigen Bezirken rund um Wien, eine ganz andere Situation als beispielsweise in Salzburg oder Kärnten. Somit ist ganz klar, dass dort andere Maßnahmen erfolgen müssen, als bei uns in der Ostregion, wo wir eine sehr stabilen Lage haben. Und wir können ja nicht nur das Virus als solches betrachten, sondern sind auch verpflichtet, das Wirtschaftsleben im Auge zu haben. Wir haben in der Zwischenzeit eine um 25 Prozent höhere Arbeitslosigkeit als im Vorjahr. Es wird Zeit, dass die Wirtschaft wieder aufgesperrt wird.

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