Pannen bei den Gurgeltests in den Schulen
Mit engmaschigen PCR-Tests soll verhindert werden, dass es in diesem Herbst abermals pandemiebedingt zu flächendeckenden Schulschließungen kommt. Soweit die Theorie. In der Praxis funktioniert das Programm jedoch nicht ohne gröbere Pannen, wie die Erfahrungen nach dem Schulstart in Ostösterreich zeigen.
So zum Beispiel in einem Gymnasium in Wien-Neubau. „Wir wurden von der Schule vorab überhaupt nicht über den Ablauf informiert. Alles, was ich davon weiß, stammt aus den Medien“, sagt eine verärgerte Mutter zum KURIER.
Mehr noch: Bis dato habe zumindest in der Klasse ihres Kindes noch keiner der vorgesehenen PCR-Gurgeltests stattgefunden, sondern lediglich Antigen-Schnelltests.
Dabei seien in der Schule die nötigen PCR-Tests (samt Sammelbox) vorhanden. „Die Kits werden den Schülern ausgehändigt – mit der Anweisung, den Gurgeltest zu Hause durchzuführen und die Probe dann auf dem Schulweg in einer Sammelbox in den Rewe-Supermärkten abzugeben“, schildert die Mutter.
Aerosole
Die Begründung der Schule für dieses seltsame Vorgehen: In der Schule sei das Gurgeln nicht möglich. Dabei würden sich Aerosole bilden, die das Ansteckungsrisiko erhöhen.
Dabei gibt es seitens der Stadt klare Vorgaben, um dies zu verhindern: Das Gurgeln soll grundsätzlich im Freien stattfinden. Ist das nicht möglich, sollte anstelle des Gurgelns eine Mundspülung erfolgen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Seitens des Büros von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) lag dem KURIER bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe keine Stellungnahme zu diesen Problemen vor.
„Chaos“ in NÖ
Alles andere als rund verlief auch der Schulstart in Niederösterreich. Alleine in Ebreichsdorf sollen in der Neuen Mittelschule und in der Volksschule 700 ausgeführte PCR-Tests liegen geblieben sein, auch aus anderen Regionen wurden Probleme gemeldet. SPÖ und Grüne sprachen von einem „Chaos“, in der zuständigen Bildungsdirektion bestätigte man die Probleme.
„Leider hat nicht alles reibungslos funktioniert“, sagt Boris Fahrngruber von den „Covid Fighters“ im Gespräch mit dem KURIER. Das Unternehmen ist für die Abwicklung zuständig, laut dem Geschäftsführer habe es in der Anfangsphase technische Schwierigkeiten gegeben. „Diese sind mittlerweile aber wieder behoben“, versichert Fahrngruber. Dass die Abholung der PCR-Tests nicht überall klappte, habe auch an einigen Transportfahrern gelegen, so der Unternehmer. „Es gab Missverständnisse, manche Adresse stimmten nicht. Bei so einem großen Projekt ist die Startphase aber nie einfach“, meint Fahrngruber.
Wie viele von den mehr als 180.000 Schülern in Niederösterreich positiv getestet wurden, ist noch nicht offiziell bekannt. KURIER-Informationen zufolge dürften es aber weniger als Hundert sein.
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