Neue Studie: Kurze Strecken gehen die Wiener in der Krise zu Fuß

Neue Studie: Kurze Strecken gehen die Wiener in der Krise zu Fuß
Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) kommen in der aktuellen Krise bevorzugt zu Fuß von A nach B.

Gehen ist in Wien eine beliebte Fortbewegungsart – auch während der aktuellen Pandemie.

Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Wiener kommen in der derzeitigen Krise bevorzugt zu Fuß von A nach B.

Das geht aus Daten einer noch unveröffentlichten Studie hervor, die dem KURIER vorliegen. Dafür hat Markt- und Meinungsforschers Peter Hajek im Auftrag der städtischen Mobilitätsagentur Anfang April rund 800 Personen zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Die Studie ist repräsentativ für die Wiener Bevölkerung.

Demnach ist das Gehen zwar die gängigste Fortbewegungsart. Zurückgelegt werden aktuell aber nur kurze Strecken: Im Vergleich zur Zeit vor der Krise ist die Zahl der Fußwege, die mehr als zehn Minuten dauern, zurückgegangen.

Für die Mobilitätsagentur zeigt das: Gegangen wird derzeit vor allem im Umfeld der eigenen Wohnung. Zum Beispiel, um Besorgungen zu machen oder um zu spazieren.

Die Infrastruktur für Fußgänger empfindet aktuell nur knapp die Hälfte der Wiener als geeignet: 54 Prozent der Befragten gaben an, dass Gehsteige „häufig“ oder „immer wieder“ zu schmal sind, um den nötigen Sicherheitsabstand zu anderen Passanten einhalten zu können.

Ein großer Teil fühlt sich gezwungen, die Straßenseite zu wechseln (40 Prozent) oder auf die Fahrbahn auszuweichen (38 Prozent). Menschen unter 30 Jahren nehmen laut der Studie gegenüber älteren Menschen Rücksicht: Sie weichen anderen signifikant häufiger aus, als Senioren das tun.

Neue Studie: Kurze Strecken gehen die Wiener in der Krise zu Fuß

Wien geht zu Fuß - besonders in der Krise

Neun Prozent radeln

Die Zahl der Radfahrer ist aufgrund der Ausgangsbeschränkungen zurückgegangen: Aktuell geben neun Prozent der Wiener an, mehrmals wöchentlich Rad zu fahren. Im Jahr 2019 waren es noch 13 Prozent. Und: Die Zählstellen verzeichneten zuletzt 22 Prozent weniger Radler. Das Minus sei aber weit geringer als bei anderen Verkehrsmitteln, betont die Mobilitätsagentur.

Während vor allem die Zweck-Fahrten (zum Beispiel zur Arbeit) weniger geworden sind, erlebt das Freizeitradeln einen Aufschwung. Die Zählstelle am Praterstern etwa verzeichnete am Sonntag vor einer Woche mehr als 5.000 Radfahrende. Dieser Wert wurde im April 2019 an keinem Tag erreicht.

Kommentare