Neu in Wien: Bergkäse und Apfelmus im „Käsmann“

Lukas Bereuter und Adam Gortvai im "Käsmann"
"Der Käsmann kommt", sagten Studenten früher, wenn Lukas Bereuter den Käse seiner Familie von Vorarlberg nach Wien mitbrachte. Jetzt gibt es den "Käsmann" in der Lerchenfelder Straße.

Vergangene Woche zog die Steiermark zumindest kulinarisch in die Burggasse, der KURIER berichtete. Und jetzt ist auch noch "Vorarlberg" in die Lerchenfelder Straße gezogen. Dahinter stecken nicht unbekannte Gastronomen.  

Zusammengetan haben sich hier die Vorarlberger Mathias Kappaurer (33) und Lukas Bereuter (36) – man kennt sie etwa aus dem Künstlerhaus "Ludwig & Adele“ und der "Hausbar" –gemeinsam mit Adam Gortvai (38) von "Café Leopold" und "Ra'mien to go".

Neu in Wien: Bergkäse und Apfelmus im „Käsmann“

Auf Egg-Bierkisten aus Vorarlberg aufgebaut, an der Wand findet man Übersetzungen für Voralbergerisch - Deutsch.

"Wir wollten schon lange etwas mit Käse machen", sagt Mathias Kappaurer. Aber bisher hätten sie immer viel zu viel zu tun gehabt. Kulinarisch bespielen sie eben das "Ludwig & Adele" im Künstlerhaus am Karlsplatz, und sie führen auch das Café in der neuen Albertina Modern gleich daneben. Außerdem gibt es da noch ihren allerersten Laden - "die Tonstube" - im 6. Bezirk.

Aber die Liebe zum Käse aus dem Ländle, die ließ sie nie los.

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Käse aus dem Ländle

Die Produkte kommen alle aus Vorarlberg.

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Spezialitäten aus Vorarlberg

Apfelmus, Yuzu-Erdnusssenf und Chili-Marmelade passt zum Käse.

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Corona-Trend: Essen im Glas

Die Vorarlberger kochen das Essen vor und verkaufen es dann Freitag und Samstag in dem kleinen Laden. 

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Negroni in der Flasche

Auch dieser Laden bietet den selbst gemixten Cocktail in der Flasche an.

Sennerei im Bregenzer Wald

Vor allem für Lukas Bereuter (36), dessen Familie eine Sennerei in Riefensburg betreibt, war das so. Riefensburg liegt im Bregenzer Wald. Schon als Student musste Bereuter Wienern Käse aus dem Ländle mitbringen. Den liebevollen Spitznamen "Käsmann" hat er sich bis heute behalten. Daher auch der Name für den kleinen Laden. 

Dort verkaufen die Gastronomen, die sich auch aufgrund der Krise zusammengefunden haben, Bergkäse in verschiedenen Reifegraden, Dorfkäse und Bachensteiner. Der Bergkäse kostet zwischen 19 und 28 Euro pro Kilo. Gelagert wird der Käse auf Holzbrettern über Naturboden. 

Neu in Wien: Bergkäse und Apfelmus im „Käsmann“

Der "Käsmann" ist derzeit Freitag und Samstag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

7., Lerchenfelder Straße 85

Die Nachfrage nach den regionalen Produkten sei vor allem der Krise geschuldet. Das bemerkten die umtriebigen Vorarlberger, die in Wien auch schon mal das Badeschiff oder einen Betrieb am Yppenplatz bespielten. "Es war unter Insidern bekannt, dass wir guten Käse aus Vorarlberg hatten und so entstand auch die Idee des Käseladens", sagt Kappauer.

Als sie davon hörten, dass der kleine Laden in der Lerchenfelder Straße frei wurde, schlugen sie zu. Auch vorher war dort ein Käseladen. "Jetzt jetzt ist es unserer", sagt er. In dem kleinen und simplen eingerichteten Laden gibt es - abgesehen vom Käse - frisch abgekochte Produkte in Gläsern.

 

Essen im Glas: Käseknöpfle zum Selbermachen

"Vegane Bolognese, vegane Schwarzwurzelsuppe oder veganes Kichererbsen-Süßkartoffel-Ragout", zählt der Vorarlberger auf. Sie wollen auch während der Krise kreativ bleiben. Daher wird auch eigener Sirup hergestellt: Von Tonic-Sirup bis zum Orange-Salbei-Sirup findet man die hausgemachten Köstlichkeiten mit simplem schwarz-weiß Logo in den Regalen. 

In dem Laden gibt es auch Cocktails im Glas zum Mitnehmen. Absolutes Highlight soll das Käsespätzle im Selbstmach-Set sein. Die berühmten Vorarlberger Käsknöpfle. Im Set enthalten sind Spätzle, die richtige Käsemischung, Zwiebeln in Butterschmalz und Apfelmus. "In nur fünf Minuten hat man so zuhause das beste Essen", sagt Kappauer.

Die Nachfrage sei so groß, dass schon in den nächsten Wochen ein Automat installiert werden soll. "So können die Wiener auch unter der Woche mit Käse und Spätzle versorgt werden", sagt er. 

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